08.05.2013

"Jugendliche müssen von den Plätzen in die Institutionen kommen" – Einblicke in die globale Jugendpolitik

Zum Abschluss des Fachkongresses „Building Tomorrow’s Europe“ sprach der erste UN-Gesandte für Jugendfragen Ahmad Alhendawi und zeigte Perspektiven für eine globale Jugendpolitik auf. So wurde der europäische Kongress durch Einblicke in die globalen Entwicklungen bereichert.

Ahmad Alhendawi wurde im Januar 2013 von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum UN-Gesandten für Jugendfragen ernannt. Im Mai 2013 war er nun zu Gast auf dem Fachkongress „Building Tomorrow’s Europe“ und teilte seine Sicht auf Jugendarbeit - Eindrücke zwischen dem Management von Frustrationen sowie Erwartungen und den großen Potentialen, die die Jugendarbeit weltweit bietet.

Alhendawi zeichnete seine Vision eines ermutigenden Rahmens für erfolgreiche Jugendpolitik. Wichtige Punkte hierbei seien befähigende gesetzliche Rahmenbedingungen, der verstärkte Aufbau von Kapazitäten und die weitergehende finanzielle Unterstützung sowie auch die Anerkennung der Jugendarbeit. „Erzählt von euren Erfolgen, denn jede erfolgreiche Geschichte motiviert und inspiriert Andere, aktiv zu werden“, so der UN-Gesandte.

Alhendawi betonte hier vor allem die Bedeutung der Ausgestaltung von echten Beteiligungsmechanismen, um Jugendthemen in „youth opportunities“ umzuwandeln. Insbesondere für den Globalen Süden stelle die Jugend das wichtigste Kapital dar – nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die nachhaltige Gestaltung der Gesellschaften. Dabei müsse Jugendpolitik sehr differenziert betrachtet werden. Obwohl es keine allgemeingültige Definition der Jugendpolitik für alle UN-Mitgliedsstaaten geben könne, versuchen die UN nun, ein gemeinsames Verständnis einzuführen. Der Plan sei, einen Aktionsplan zu Jugend mit sechs thematischen Schwerpunkten einzuführen, der in allen UN-Einrichtungen umgesetzt werden soll.

Die anwesenden JugendarbeiterInnen und Jugendorganisationen rief Alhendawi dazu auf, ein stärkeres globales Netzwerk aufzubauen. Er stellte fest, dass die Sicht der jungen Menschen noch viel mehr in die Ausgestaltung der Jugendarbeit einfließen sollte und es weltweit einen stärkeren Einfluss der Jugend geben müsse. Eine Herausforderung dabei sei, die jungen Menschen dazu zu befähigen, selbst Themen auf die Tagesordnung setzen zu können. Wie auch Building Tomorrow’s Europe gezeigt habe, könne man in Europa auf große Erfahrungen im Jugendbereich zurückgreifen. Aus der globalen Perspektive zähle er nun darauf, dass Europa seine best practices mit anderen Teilen der Welt teilen werde.

Building Tomorrow's Europe ist eine Fachkonferenz von JUGEND für Europa und findet vom 7. bis 8. Mai 2013 in Bonn statt. Sie bietet Vorträge, Diskussionen und 28 Workshops von und mit engagierten Menschen aus Praxis, Politik, Wissenschaft und Forschung zu sieben Schwerpunktthemen Europäischer Jugendpolitik und Jugendarbeit.

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