19.04.2015

Erfolgsfaktoren für Diversität und Inklusion mit Erasmus+

Die Einbeziehung junger Menschen aus benachteiligten Verhältnissen ist weiterhin eines der Hauptziele der EU-Programme im Jugendbereich. Erstmals will die EU auch Diversität als Ansatz und als Thema gezielt fördern.

Wenn auch der Anlass für neue Strategien und Hilfen für junge Menschen immer wieder mit der prekären Lage der Jugend in vielen EU-Ländern seit der Wirtschaftskrise 2008 begründet wird, einer der Pfeiler der EU-Aktivitäten im Jugendbereich ist seit jeher die gezielte Unterstützung junger Menschen aus benachteiligten Verhältnissen, insbesondere durch die finanzielle Unterstützung von Projekten. Spätestens das alte EU-Programm JUGEND IN AKTION (2007 - 2013) hatte sich auch hier als Erfolgsgeschichte erwiesen.

Mit Erasmus+ soll die besondere Fokussierung auf Jugendliche mit geringeren Chancen ausgebaut werden. Klar ist: Kein Förderprogramm bietet derartig individuell anpassbare Regelungen und Möglichkeiten, wenn es darum geht, Projekte mit benachteiligten jungen Menschen auf den Weg zu bringen. Erstmals will die EU auch Diversität als Ansatz und als Thema im Jugendbereich unterstützen. Zur Frage, warum sie in ihrem Strategiepapier beide Begriffe nebeneinanderstellt, führt sie aus:

Schwerpunkte der bisherigen Inklusionsstrategie waren die Einbindung junger Menschen mit geringeren Chancen in Projekte des Förderprogramms JUGEND IN AKTION und ihre Integration in die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit. Diese benachteiligten Gruppen müssen angesprochen werden, aber mit Zuwendung allein ist es nicht getan. Weitere Maßnahmen, wie etwa die Vermittlung notwendiger Kompetenzen an junge Menschen und Fachkräfte der Jugendarbeit, sind für den Umgang mit Diversität und deren Unterstützung unabdingbar. Damit würde ein Beitrag zur positiven Interaktion mit unterschiedlichen Inklusionsgruppen ungeachtet ihrer Ethnizität, Beeinträchtigung, Fähigkeiten, Religion, sexuellen Identität, Hautfarbe, sozioökonomischen Herkunft sowie ihres Aussehens, Bildungsniveaus, ihrer Muttersprache usw. geleistet. Die Unterstützung der Wertschätzung von Diversität wird letztlich Jugendlichen aus benachteiligten Verhältnissen und ihrer Inklusion in die Gesellschaft zugute kommen.

Die nun vorgelegte aktualisierte Strategie für den Jugendbereich innerhalb von Erasmus+ und bezieht erstmals Aussagen und Hinweise aus dem vorgeschalteten europaweiten Konsultationsverfahren mit Fachkräften der Jugendarbeit ein.

Sechs „Erfolgsfaktoren“, die im Papier detailliert ausgeführt werden, sollen Antragstellern und anderen Akteuren im EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION bei der Umsetzung der Inklusions- und Diversitätsstrategie als Orientierung dienen:

  • Kontaktangebote vorhalten
  • Jungen Menschen Gestaltungsfreiheit zugestehen
  • Mit allen Erscheinungsformen von Diversität professionell umgehen
  • Nicht formales Lernen nutzen
  • Langfristige Wirkung im Auge behalten
  • Ganzheitlichen Ansatz sichern, Partnerschaften eingehen

In einem Anhang werden dazu exemplarisch besonders modellhafte Jugendprojekte dargestellt.

Bleibt zu hoffen, dass sich diese Strategie zukünftig nicht nur auf den Jugendbereich im Programm beschränken wird.

JUGEND für Europa

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