04.10.2016

Jugendarbeit in Europa weiter stärken: Stellungnahme zur bisherigen Umsetzung von Erasmus+ JUGEND IN AKTION

Elf Jugendorganisationen und Jugendverbände in Deutschland benennen Handlungs- und Weiterentwicklungsbedarfe für das EU-Programm

Die Umstellung der Förderung von europäischen Projekten der Jugendarbeit von einem eigenständigen Jugendprogramm JUGEND IN AKTION (2007 – 2013) auf einen integrierten Programmteil Erasmus+ JUGEND IN AKTION (2014 – 2020) hat Veränderungen mit sich gebracht. Nach zweieinhalbjähriger Laufzeit hat der Nationale Beirat Erasmus+ JUGEND IN AKTION, der vom BMFSFJ mit der programmatischen und fachlichen Begleitung des Programmteils Jugend in Deutschland beauftragt ist, eine erste Bewertung vorgenommen.

Entwicklungspotentiale für Erasmus+ JUGEND IN AKTION

Elf Organisationen, die alle Mitglieder des Nationalen Beirats des BMFSFJ Erasmus+ JUGEND IN AKTION in Deutschland sind, haben auf dieser Basis eine öffentliche Stellungnahme zu den bisherigen Erfahrungen der Programmumsetzung Erasmus+ JUGEND IN AKTION verfasst.

Neben einer insgesamt positiven Stellungnahme zur bisherigen Umsetzung Erasmus+ JUGEND IN AKTION benennen die Organisationen folgende Handlungs- und Weiterentwicklungsbedarfe:

  • Dem non-formalen Bildungsbereich muss ein angemessener Stellenwert in Erasmus+ gesichert werden.
  • Ein Unterausschuss für jugendspezifische Fragen im EU-Erasmus+ Ausschuss ist notwendig.
  • JUGEND IN AKTION/ YOUTH IN ACTION sollte als europaweit etablierter Markennamen gesichert werden.
  • Der Programmteil JUGEND IN AKTION ist ein äußerst leistungsstarker Bereich, der eine bessere finanzielle Ausstattung braucht.
  • JUGEND IN AKTION braucht eine signifikante Erhöhung der Förderung, die bei den Projekten ankommt. Die Ablehnungsquoten sind trotz erhöhtem Budget seit 2014 gestiegen.
  • Die Pauschalen müssen den realen Kosten angepasst werden.
  • Kleineren Organisationen muss Teilnahme ermöglicht werden.
  • Gute Formate nutzen: Jugendinitiativen sollten neu gestärkt werden.
  • Der Europäische Freiwilligendienst (EFD) sollte gestärkt werden.
  • Dem besonderen Format des Strukturierten Dialogs sollten mehr Spielräume ermöglicht werden.
  • Die Unterstützung für Menschen mit Behinderungen und Jugendliche mit sozialer Benachteiligung sollte ausgebaut werden.
  • Die Informationen bei den Nationalagenturen sollten europaweit gleich bereitgestellt werden.
  • Die Teilnahme von Nicht-EU-Ländern muss klarer erläutert werden.
  • Der Programmleitfaden sollte nutzerfreundlich aufbereitet werden.
  • Die Antragstellung und Verwendungsnachweise sollten erleichtert werden.
  • Die Veröffentlichung von Leitfaden und Antragsformularen sollte gemeinsam erfolgen.
  • Die unterschiedliche Antragsfristen dürfen nicht zum Nachteil für JUGEND IN AKTION werden.
  • Die ausschließliche Bewertung von Anträgen durch externe Gutachter sollte abgeschafft werden.

Der Nationale Beirat Erasmus+ JUGEND IN AKTION wird seine bisherige Programmbilanz ebenfalls im Rahmen der EU-Zwischenevaluation von Erasmus+ in den deutschen Länderbericht einfließen lassen.

(JUGEND für Europa)

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