22.10.2016

Und, wie finden Sie Europa?

Europäische FreiwilligeBei einem Spaziergang durch Aachen finden Europa-Freiwillige etliche Gesprächspartner – und die Erkenntnis, dass man Europa hier richtig klasse findet

Die Leute in Aachen finden Europa klasse, das darf man mit Fug und Recht behaupten. Und so sieht auch das Resultat eines Spaziergangs aus, bei dem 15 EFD-Rückkehrer eine Straßenumfrage durchführen. Egal, ob jung oder alt, ob Aachener oder Touristen: Unter den strengen Blicken von Europas Altkaiser Karl dem Großen ist die Euphorie für das Leben in der Staatengemeinschaft groß.

"Europa, ich mag Dich, weil …" und "Europa, ich wollte Dir schon lange mal sagen, dass …" waren die beiden Sätze, die das EFD-Team den Passanten mit Bitte um Ergänzung unter die Nase hielten. Schon die erste Interviewpartnerin überraschte. Die Dame aus dem amerikanischen Boston, deren Kinder in Aachen studieren, findet Europa toll, "weil es so ganz, ganz anders ist als die USA."

Ein schöner Einstieg, den ein 30jähriger Mann nahtlos fortsetzt. Er findet Europa "eben einfach cool", sagt er und schiebt die Info nach, dass er die jungen Europafreiwilligen beneidet, denn er selbst habe noch  staatlich verordneten Zivildienst geleistet.

So und so ähnlich sind viele Antworten, die die Gruppe erhält. Während sich die Teilnehmer selbst immer mehr austauschen und von ihren Auslandseinsätzen erzählen, rücken die Umfragen bisweilen in den Hintergrund. Ein älteres Ehepaar zieht dann aber wieder die ganze Aufmerksamkeit auf sich, denn die beiden Rentner "verreisen mehrmals pro Jahr" und gucken sich dabei immer eine andere Stadt in Europa an. "Ich glaube, ich kann schon sagen, dass wir inzwischen mal in jedem Mitgliedsland der EU waren", erzählt der Mann. Und während er noch weiter erzählen will, hat seine Gattin Kaffee-Durst. Die mitgeschleppten Einkäufe will ein hilfsbereiter EFDler ihr gerne ins Haus tragen – aber da winkt die Dame dann doch dankend ab: Nur das Infomaterial für den Enkel nimmt sie mit.

Europa ist klasse

Mehr als eine Stunde lang befragen die EFD-Heimkehrer Passanten, und irgendwann ähneln sich die Antworten. Man will Europa sagen, dass es klasse ist, dass es eine grandiose Idee verkörpert, dass das grenzenlose Reisen schön ist. Man mag Europa wegen seiner friedensstiftenden Haltung und wegen der völkerverbindenden Philosophie. Nur ein junger Mann findet die Finanzpolitik von EZB-Chef Draghi doof, aber ansonsten ist man in Aachen extrem Europa-affin.

Ob’s an der Lage im Dreiländereck liegt? Oder daran, dass Karl der Große wirklich bis heute mit seiner ersten Idee von Europa nachwirkt? Egal, die Erkenntnisse, dass die Europa-Euphorie nicht nur bei den EFDlern sondern auch bei den Bürgerinnen und Bürgern Aachens so ausgeprägt ist, hat die Gruppe angespornt. Denn schließlich gib es selbst in Aachen kaum jemanden, der unseren Kontinent so klasse findet wie die Freiwilligendienst-Heimkehrer selbst.

(Jörg Wild für JUGEND für Europa)

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