23.10.2016
Kindern ein Bewusstsein für politische Dinge vermitteln - aus Eigeninitiative wird eine Lebensaufgabe
Khrystyna Shon, aktuell Europäische Freiwillige aus der Ukraine, schätzt die Vorteile der EU sehr - auch, wenn ihr Heimatland nicht davon profitiert.
“Meine Aufnahmeorganisation in Deutschland habe ich mir selbst gesucht”, erzählt Khrystyna Shon aus Kiev, die aktuell beim FAIRbund e.V. in Leipzig ihren Europäischen Freiwilligendienst absolviert. “Die Organisation in der Ukraine, die offiziell meine Entsendeorganisation ist, hat mir keinerlei Unterstützung geleistet und leistet sie auch jetzt nicht. Selbst um mein Visum habe ich mich allein gekümmert.”
Für den FAIRbund e.V. ist sie in der Leipziger Kindetagesstätte Goyastraße aktiv. Sie spielt mit den Kindern, hilft beim Essen und Zähneputzen, organisiert kleinere Projekte zusammen mit den anderen Mitarbeitern und kann auch eigene Aktionen auf die Beine stellen.
“Am 16. Oktober, zum Welternährungstag, habe ich mit den Kindern über die Lebensmittelsituation in anderen Ländern gesprochen, darüber, dass es nicht überall eine so gute Versorgung mit Lebensmitteln gibt und wir das, was wir hier haben, mehr wertschätzen sollten”, erzählt Khrystyna.
Ehrenamtliches Engagement spielte für die Ukrainerin seit Längerem eine Rolle
Ihre Begeisterung für ehrenamtliches Engagement wurzelt schon in Khrystynas Schulzeit. Sie war in ihrer Heimatstadt in der Alten- und Behindertenhilfe aktiv, im EFD will sie den Auslandsaufenthalt mit der Arbeit mit Kindern kombinieren.
Ihre Wahl des Ziellandes fiel auf Deutschland. “Nicht, weil ich unbedingt hierher wollte. Ich war zwar schon einige Male hier - mit einem Freiwilligenprojekt im Sommer 2015 und als Studentin für einen Sommerjob -, doch wäre ich auch in ein anderes Land gegangen.” Für Khrystyna Shon war vor allem die Arbeit mit kleinen Kindern und die Qualität der Aufnahmeorganisation ausschlaggebend und Grund, nach Deutschland zu gehen.
Für ihre Aufnahmeorganisation findet sie nur positive Worte: “Im Prinzip läuft hier alles sehr gut, und wenn es doch mal Probleme gibt, dann ist meine Mentorin sehr an konstruktiven Gesprächen und einer Problemlösung interessiert.”
Kultureller Austausch als friedenstiftende Maßnahme
An Europa begeistert sie vor allem die Freizügigkeit, auch, wenn die Ukraine davon nicht profitiert. Noch immer benötigen Menschen, die aus der Ukraine in die EU reisen wollen, ein Visum. Der kulturelle Austausch, die Möglichkeit, länderübergreifend zu leben und zu arbeiten, die unterschiedlichen Denkweisen, die doch irgendwie zueinanderfinden: “Meiner Meinung nach sind das wichtige Grundlagen zur Sicherung des harmonischen Zusammenlebens und des Friedens in Europa”, so die Freiwillige.
(Babette Pohle für JUGEND für Europa)
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