22.02.2019
Es wird innovativ: Strategische Partnerschaften in Erasmus+ JUGEND IN AKTION
Zum ersten Mal trafen sich europaweit über 60 Strategische Partnerschaften aus den Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION, um ihre Projekte zu präsentieren und sich gegenseitig zu inspirieren. 130 Teilnehmer aus 26 Ländern Europas folgten der Einladung der Nationalen Agenturen aus Deutschland, Belgien (Flandern) und Estland nach Berlin.
Claudius Siebel, JUGEND für Europa, Koordinator für Grundsatzfragen, eröffnete das Forum und betonte die Einzigartigkeit der Konferenz. Sie sei eine Chance die Wirkungen der Strategischen Partnerschaften europaweit sichtbar zu machen.
Linda Kadatz vom Bundesjugendministerium unterstrich die hohe Relevanz der Konferenz für die europäische Jugendpolitik, vor allem mit Blick auf die Bereiche Inclusion und Diversity. Gerade in Zeiten von gegenläufigen gesellschaftlichen Tendenzen sei ein solcher Austausch der Projekte umso wichtiger.
Jadranka Vukovic-Johnsson von der EU-Kommission stellte fest, dass die Konferenz zur richtigen Zeit stattfinde, da gerade jetzt wichtige Weichen für das Nachfolgeprogramm gestellt werden. Sie bedauerte die geringe Förderquote im laufenden Programm, betonte aber gleichzeitig den Willen der Kommission, die Mittel zu wesentlich zu erhöhen. Eine Herausforderung für die Strategischen Partnerschaften sei die Verstetigung der Ergebnisse von geförderten Projekten. Hier könne deutlich mehr von den Projekten investiert werden, so Vukovic-Johnsson. Sie sprach sich auch für eine sichtbarere und stärkere Verbindung der Projekte mit der neuen EU-Jugendstrategie und den jeweiligen Jugendpolitiken der Mitgliedstaaten aus.
Maarten Leyts, Zukunftsforscher von Trendwolves, Belgium, sprach in seiner Key Note zu Aspekten der Innovation in Jugendarbeit. Über allem stand die Frage, wie Jugendarbeit den gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen und wie sie junge Menschen partizipativ miteinbeziehen kann. Seine Botschaften für die Jugendarbeit ist: Es gibt nicht mehr nur die „eine“ Zukunft, es gibt verschiedene und sich ständig ändernde. „Die“ jungen Menschen existieren nicht, es gibt verschiedene Gruppierungen, die sich nicht unbedingt clustern lassen. Der oft formulierten Kritik zur Beschleunigung aller Lebensaspekte durch die Digitalisierung sollte die Jugendarbeit mit echten, partizipativen Projekten entgegentreten – keine Projekte über junge Menschen, sondern Projekte mit jungen Menschen.
Am ersten Tag stellten sich dann die über 60 Projekte als Beispiele guter Praxis aus den Bereichen Europäische Bürgerschaft, Youth Empowerment, Digitale Jugendarbeit, Social Inclusion, Anerkennung nicht formalen Lernens u.a. aus allen Ländern selbst in einem Projektmarkt vor. Zwei Beispiele:
Eine Strategische Partnerschaft zwischen Österreich, Deutschland, Italien, Polen und Portugal widmet sich unaufgeregt dem Thema der sexuellen Bildung von jungen Menschen. In allen beteiligten Ländern seien jungen Menschen den Erwartungen und dem Druck von körperlicher Perfektion ausgesetzt, so die Verantwortlichen, und das Projekt stellt sich der Frage, welche Verantwortung und welchen Beitrag europäische Jugendarbeit hier übernehmen kann. Wie können die Stereotype aufgelöst werden?
Ein anderes Projekt thematisiert Europäischer Bürgerschaft unter dem Titel „Generation Europe“. 30 Organisationen aus 15 Ländern arbeiten laut Katharina Teiting, IBB Dortmund und Kalliopi Manoudi, EUphoria Youth Organization, Griechenland, zusammen. Das dreijährige Vorhaben richtet sich an Fachkräfte der Jugendarbeit sowie junge Menschen im Alter von 13 – 17 Jahren. Ganz unterschiedliche Veranstaltungsformate, wie Trainings, Workshops oder Jugendbegegnungen werden gemeinsam entwickelt und durchgeführt. Die lokale Ebene von Trägern in den beteiligten Ländern wird ebenso miteinbezogen wie Empfehlungen zur Umsetzung des Themas an die Europäische Kommission entworfen.
Alle sind sich einig: Die enorme Vielfalt der Projekte, die hier sichtbar wird, sollte auch im Nachfolgeprogramm zu Erasmus+ ab 2021 erhalten bleiben. Das Gros der Teilnehmenden wünscht sich durch die Konferenz Anregungen zur Weiterarbeit, neue Kontakte, fruchtbare Begegnungen und Feedback zu ihren Projekte.
Als Ergebnis der Konferenz werden ein Kompendium der anwesenden Projekte und konkrete Empfehlungen für das Nachfolgeprogramm ab 2021 erstellt.
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Informationen zu den Strategischen Partnerschaften als Fördermöglichkeit im EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION finden Sie unter www.jugend-in-aktion.de
(JUGEND für Europa)
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