07.10.2019

"Politik geht uns alle an!"

Yassin Handke (Bild: Babette Pohle)

Yassin Handke ist 16 Jahre alt und hat beim Berliner jugendFORUM am 30. September im Jugendkulturzentrum Pumpe die Diskussionsveranstaltung "#InGuterVerfassung: Wie geht es unserem Grundgesetz?" initiiert und selbst moderiert. JUGEND für Europa sprach mit ihm über seine Motivation und warum er die Beschäftigung mit Politik für wichtig hält.

JUGEND für Europa: Yassin, wie bist Du Moderator beim jugendFORUM Berlin 2019 geworden?

Yassin Handke: Ich bin Mitglied im Landesschülerausschuss Berlin. Wir vertreten die Meinung der Landesschülerinnenschaft und setzen uns für eine Verbesserung des Bildungssystems ein. Auf einer unserer Sitzungen wurde das jugendFORUM vorgestellt und für eine aktive Teilnahme daran geworben. Da ich mich sehr für Politik interessiere, bin ich dann zu einem der Stammtische gegangen und habe mich als Moderator gemeldet.

Du hast die Diskussionsrunde sehr souverän und fundiert moderiert. Wie hast Du Dich darauf vorbereitet?

Wir haben ein Wochenende lang ein Moderationstraining bekommen – alle, die eine Diskussionsveranstaltung hier auf dem jugendFORUM moderieren – und haben dabei einfach viel geübt. Mein Wissen über das Grundgesetz und das alles habe ich, weil ich mich für das Thema schon sehr lange interessiere. Letztes Jahr war ich Schulsprecher an meiner Schule, das hat sicher auch dazu beigetragen. Und sicher hab ich auch ein bisschen Talent dafür.

Das Thema der von Dir moderierten Diskussionsrunde hast Du selbst festgelegt: #InGuterVerfassung: Wie geht es unserem Grundgesetz? Was war Dein Beweggrund dafür?

Das Thema interessiert mich und ich finde, es wird immer viel zu wenig beachtet, da die Leute auch im Detail viel zu wenig darüber wissen. Dabei geht uns Politik und damit auch das Grundgesetz alle an. Wenn jemand schlecht in Chemie ist, hat das meiner Meinung nach nicht solche negativen Konsequenzen als wenn jemand Politik nicht versteht. Wenn jemand Politik nicht versteht, trifft er/sie schlechte oder gar keine Entscheidungen in Dingen, die auch sein/ihr Leben betreffen – zum Beispiel zu den Themen Mieten, Arbeit, Bildung.

Beim jugendFORUM treten Jugendliche mit Politikerinnen und Politikern in einen Dialog zu Themen, die die Jugendlichen selbst festlegen. Wie wird sichergestellt, dass die diskutierten Themen später auch in der Politik aufgegriffen werden?

Ich glaube, das kann nicht sichergestellt werden und ist auch nicht unbedingt das Anliegen dieser Veranstaltung. Natürlich haben die Mitglieder des Abgeordnetenhauses die Möglichkeit, Themen vom Forum weiterzutragen. Die Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmer aus den Initiativen bringen viel Input aus aktueller Theorie und Praxis ein und können damit die Diskussionen bereichern. Die Jugendlichen tragen ihre Sicht auf die Dinge in die Diskussion. Viel wichtiger an dieser Veranstaltung finde ich aber, dass wir – wenn wir uns über die Parteiverdrossenheit von Jugendlichen beklagen – Jugendlichen aufzeigen, dass Politik auch Spaß machen kann und dass Politikerinnen und Politiker eigentlich offen für Gespräche und die Themen der Jugendlichen sind. Und das passiert hier auf dem jugendFORUM.

(Das Interview führte Babette Pohle im Auftrag von JUGEND für Europa / Foto: Babette Pohle)

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Weiterführende Informationen

Das Berliner jugendFORUM 19 wurde organisiert von der Stiftung wannseeFORUM. Es wurde finanziert von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, dem Jugenddemokratiefonds Berlin, der Berliner Landeszentrale für Politische Bildung sowie Erasmus+ JUGEND IN AKTION.

Link: Hier gelangen Sie zur Veranstaltungsseite des Berliner jugendFORUM
Link: Alle Förderinformationen zur Leitaktion 3 - Projekte des EU-Jugenddialogs finden Sie auf unserer Programmseite zu Erasmus+ JUGEND IN AKTION.

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