Die drei Leitaktionen legen den Fokus auf unterschiedliche Ebenen: Leitaktion 1 vorrangig auf das Lernen von Individuen, Leitaktion 2 auf die Entwicklung von Organisationen und Leitaktion 3 auf die politische Ebene. Nur in den Leitaktionen 1 und 2 können dezentral Anträge gestellt werden.
Leitaktion 1 umfasst die bekannten Formate "Jugendbegegnungen" und "Fachkräftemobilität", neu kommen außerdem die "Jugendpartizipationsprojekte" hinzu. Ob und inwieweit auch "DiscoverEU" Teil des Förderbereichs werden wird, ist in den politischen Verhandlungen noch umstritten.
Jugendbegegnungen und Fachkräftemaßnahmen bleiben voraussichtlich weitgehend unverändert, wobei es sinnvolle Anpassungen im Detail geben soll. So soll es zukünftig auch bei Fachkräftemaßnahmen die Möglichkeit eines Vorbereitungsbesuchs geben. Außerdem sind Veränderungen bei den Pauschalen in der Diskussion, darunter eine Aufteilung der bisherigen Organisationskosten in eigentliche organisatorische Kosten und Kosten für Unterbringung und Verpflegung.
Neu eingeführt werden die Jugendpartizipationsprojekte, die die Beteiligung junger Menschen am demokratischen Leben von der lokalen bis zur europäischen Ebene stärken sollen. Sie richten sich an Initiativgruppen junger Menschen oder Jugendorganisationen, die politisches und zivilgesellschaftliches Engagement leben, europäisches Bewusstsein entwickeln und zur Weiterentwicklung Europas beitragen, digitale und Medienkompetenzen ausweiten oder in einen Dialogprozess mit politischen Entscheidungsträgern eintreten wollen. Hier ist auch die Fortsetzung des EU-Jugenddialogs aufgehoben.
Vorgesehen ist, dass Jugendpartizipationsprojekte transnational oder national sein können. Sie müssen aber immer eine europäische Dimension aufweisen, also z.B. an den Europäischen Jugendzielen arbeiten oder zum EU-Jugenddialog beitragen. Als mögliche Aktivitäten werden u.a. Workshops, Seminare oder Debatten auf unterschiedlichen Ebenen, Konsultationen junger Menschen, Kampagnen zu relevanten Themen oder Simulationen demokratischer Institutionen genannt. Das Format sieht eine Dauer von drei bis 24 Monaten und voraussichtlich eine Finanzierung im Baukastenprinzip vor, so dass sowohl kleinere als auch ambitioniertere Projekte möglich sein werden.
In Leitaktion 2 lösen die sogenannten Kooperationspartnerschaften die bisherigen Strategischen Partnerschaften ab. Ihr Ziel ist weiterhin hauptsächlich, die Qualität von Angeboten und Aktivitäten der beteiligten Partner zu entwickeln und zum Kapazitätsaufbau von Organisationen, darunter auch zu ihrer internationalen Vernetzung beizutragen. Statt des Schwerpunkts auf Innovationsentwicklung steht die Veränderung und Entwicklung von Organisationen im Mittelpunkt.
Neu kommen "Small Scale Partnerships" hinzu. Diese sollen mit verringerten Anforderungen und kürzerer Dauer auch unerfahrenen, lokalen und Graswurzelorganisationen einen Zugang zum Programm bieten. Ansonsten sind ihre Zielsetzungen ähnlich wie die der Kooperationspartnerschaften, doch sind die Erwartungen an den Umfang entsprechend geringer.
Beispielsweise könnte es hier statt um den Ausbau eines multilateralen Netzwerks eher um den Aufbau einer ersten transnationalen Partnerschaft gehen. Auch die Förderung soll sich mit einer Gesamtpauschale pro Projekt sehr einfach gestalten, um die Hürden in der Mittelverwaltung und Abrechnung so gering wie möglich zu halten.