31.05.2021
Aktuelles aus der Leitaktion 2: Strategische Partnerschaften und ihr innovativer Beitrag zur Partizipation junger Menschen
Seit 2014 haben Strategische Partnerschaften zahlreiche innovative Entwicklungen in der non formalen Jugendarbeit angestoßen. Die dritte Ausgabe von "Aktuelles aus der Leitaktion 2" stellt Partnerschaften vor, die sich dem Thema der "Partizipation" nicht nur widmen, sondern junge Menschen aktiv in ihre europäischen Projekte eingebunden haben. Mit der neuen Programmgeneration von Erasmus+ werden Strategische Partnerschaften unter dem Namen “Kooperationspartnerschaften” weitergeführt.
Die Beteiligung junger Menschen an politischen und gesellschaftlichen Prozessen ist ein Thema, das im europäischen Kontext in den vergangenen Jahren stetig an Bedeutung gewonnen hat: Es zieht sich als Querschnittsthema, mit den Bereichen Beteiligung (Engage), Begegnung (Connect), Befähigung (Empower) durch die gesamte EU-Jugendstrategie. Alle jungen Menschen sollen die Möglichkeit erhalten, sich am demokratischen Leben aktiv zu beteiligen. Sie sollen teilhaben an der Entwicklung, Umsetzung und Nachbereitung von Aktivitäten, die ihr Leben betreffen.
In der neuen Programmgeneration von Erasmus+ Jugend (2021-27) stellt die Partizipation junger Menschen einen von vier horizontalen Schwerpunkten dar. Anknüpfungspunkte bieten vor allem die Jugendpartizipationsprojekte in der Leitaktion 1. Der Anspruch, die Partizipation junger Menschen am demokratischen Leben auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene nachhaltig zu fördern, kann in Erasmus+ Jugend jedoch auf vielfältige Weise in allen Aktivitätstypen eine wichtige Rolle spielen.
Insbesondere bei dem Vorhaben, nachhaltige Strukturen zu schaffen, kommen die ehemaligen Strategischen Partnerschaften (ab 2021 Kooperationspartnerschaften in Erasmus+ Jugend) ins Spiel. Mit diesem Förderformat können Organisationen über mehrere Jahre mit Partnern aus anderen Ländern intensiv an einem Thema arbeiten, dabei voneinander lernen oder zukunftsweisende Ideen entwickeln bzw. erproben.
Geförderte Strategische Partnerschaften und ihre Ergebnisse
Folgende Angebote aus Strategischen Partnerschaften (bis 2020) sind unter anderem im Bereich "Partizipation" entstanden oder sind noch in der Entwicklung.
Am Anfang stand die Erkenntnis, dass junge Menschen, die mit größeren Schwierigkeiten konfrontiert sind als ihre Altersgenossen, in Bereichen der politischen Bildung im Allgemeinen und der europäischen Bildung im Speziellen immer noch unterrepräsentiert sind. Daher entschieden sich die Partner des Projekts eine Simulationsspielvorlage sowie wichtige Grundsätze für integrative und leichter zugängliche politische Simulationen gemeinsam mit jungen Menschen zu erarbeiten. Ziel war es, jungen Menschen nachhaltig und niedrigschwellig die Funktionsweise politischer Institutionen näher bringen zu können und gleichzeitig europäische (Bürger-)Beteiligung zu fördern.
Unter aktiver Einbeziehung junger Menschen, erarbeitete das Konsortium verschiedene Materialien für die (politische) Jugendarbeit mit Jugendlichen mit geringeren Chancen, um Empfehlungen und Schlüsselerkenntnisse zur Erweiterung gängiger Simulationsmodelle für die besondere Zielgruppe zur Verfügung zu stellen. Advocacy-Arbeit zur Stärkung der politischen Jugendbildungsarbeit auf verschiedenen Ebenen wird dadurch ebenso ermöglicht.
Link: https://www.yes-forum.eu/projects/detail/project/yourep-2017-2018/action/show/ctrl/Project/
Beteiligte Organisationen:
- YES FORUM EWIV - YOUTH AND EUROPEAN SOCIAL WORK FORUM, DE
- ACTION JEUNESSE PESSAC, FR
- ASOCIATIA NEVO PARUDIMOS, RO
- YOUNG EUROPEAN FEDERALISTS JEF, Belgien
- Go Foundation, NL
- The Inclusion Network CIC, UK
- CNLAPS, FR
- Bundesarbeitsgemeinschaft Kath. Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V., DE
- PITEA KOMMUN, SE
- Zefiro Società Cooperativa Sociale, IT
- Stiftelsen Activa i Örebro län, SE
Im Anschluss an das oben genannte Projekt YourEP - Political games are a serious business, entschied sich ein Teil des Konsortiums, die Projektergebnisse in Rahmen eines Innovationsprojekts mit weiteren Partnern weiterzuentwickeln und einen besonderen Fokus darauf zu legen, jene jungen Menschen in das Projekt aktiv mit einzubeziehen, die im vorherigen Projekt noch nicht erreicht werden konnten. Dieses Projekt wird Ende 2021 abgeschlossen.
Zwei Handbücher werden im Zuge des Projekts erarbeitet, die gemeinsam mit jungen Menschen entwickelt und einerseits Handreichungen zur partizipativen Photovoice-Methode sowie andererseits einen Leitfaden zur Einbindung junger Menschen in europäische Projekte bieten werden. Die geplanten politischen Empfehlungen richten sich direkt an Entscheidungsträger:innen auf lokaler und EU-Ebene und thematisieren, was es braucht, um junge Menschen zu ermutigen, die EU zu erkunden und ihrer eigenen Stimme Gehör zu verschaffen.
Link: https://www.yes-forum.eu/projects/detail/project/europe-through-young-eyes-exchange-explore-exhibit-europe3e-2019-2021/action/show/ctrl/Project/
Beteiligte Organisationen
- YES FORUM EWIV - YOUTH AND EUROPEAN SOCIAL WORK FORUM, DE
- ACTION JEUNESSE PESSAC, FR
- OESTERREICHISCHE JUNGARBEITERBEWEGUNG, OEJAB, AT
- St. Johannis GmbH, DE
- Jongerenwerk Barkema en de Haan, NL
- INSTITOUTO EKPAIDEFTIKOU KAI EPAGGELMATIKOU PROSANATOLISMOU, GR
Durch interaktive Methoden, Simulationen, Großgruppenmethoden, Rollen- und Aktivierungsspiele sowie durch weitere Materialien, die während des Projekts TEVIP entwickelt wurden, werden Werte wie Freiheit, Gleichheit und Solidarität für junge Menschen erfahrbar. Zielgruppe der Angebote sind Multiplikator:innen, die mit jungen Menschen ohne Vorerfahrung zu europäischen Themen arbeiten und diese befähigen, sich in einem offenen Lernraum mit diesen Themen auseinanderzusetzen.
Alle Methoden und Aktivitäten zur Umsetzung europäischer Werte in die Praxis wurden von den Projektpartnern und ihren Netzwerken gemeinsam entwickelt, getestet, bewertet und überarbeitet. Junge Menschen wurden frühzeitig in das Projekt aktiv mit eingebunden, um ihre Erfahrungen und Beiträge in die Entwicklung aller Produkte mit einfließen zu lassen.
Die meisten Projektergebnisse wurden für die non-formale Bildung entwickelt, können aber auch von Lehrkräften für den Unterricht verwendet werden. Außerdem sind sie für internationale Jugendgruppen bei europäischen Jugendaustauschen, -camps usw. geeignet. Alle Materialien und Module für Trainer:innen stehen in Englisch, Deutsch, Polnisch und Italienisch zur Verfügung.
Link: https://www.tevip.eu/
Beteiligte Organisationen
- planpolitik Raiser und Warkalla GbR, DE
- Agape Centro Ecumenico, IT
- REDU Rete Educare ai Diritti Umani, IT
- Foundation Center For Citizenship Education, PL
- Democracy and Human Rights Education in Europe, BE
- Youth of Europe
Strategische Partnerschaften wurden bis 2020 über die Leitaktion 2 des EU-Programms Erasmus+ gefördert. Sie können im Folgeprogramm ab 2021 als Kooperationspartnerschaften in der Leitaktion 2 weiterhin beantragt werden. Die nächste Möglichkeit, Anträge einzureichen, endet Anfang November 2021.
Mehr zu den Fördermöglichkeiten erfahren Sie auf unserer Programmseite Erasmus+ Jugend.
(JUGEND für Europa)
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Weiterführende Tools und Materialien zum Thema Partizipation
JUGEND für Europa
Weitere Möglichkeiten:
Weitere Ausgaben "Aktuelles aus der Leitaktion 2"
- Ausgabe 1 zum Thema "Digitales"
- Ausgabe 2 zum Thema "Fortbildung von Fachkräften in der Jugendarbeit"