17.12.2021

Durchführungsbeschluss der EU-Kommission für mehr Inklusion und Vielfalt in EU-Jugendprogrammen veröffentlicht

Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps werden inklusiver. Was bedeutet dies konkret für die Programmumsetzung? Hierzu hat die EU-Kommission Ende Oktober einen Durchführungsbeschluss veröffentlicht, mit dem sie erläutert, wie die inklusive Umsetzung der beiden EU-Programme bis Ende 2027 aussehen soll. Die Veröffentlichung eines solchen Rahmens für Inklusionsmaßnahmen war in den Programmverhandlungen vielfach gefordert worden.

Die EU-Kommission formuliert klare Erwartungen an die inklusive Ausgestaltung der beiden EU-Programme in den nächsten Jahren: „Ausgehend von dem Grundsatz, dass die Programme ungeachtet etwaiger Barrieren allen Menschen zugänglich sein müssen, besteht die Zielsetzung darin, niemanden zurückzulassen und einen Beitrag zu inklusiveren Gesellschaften zu leisten.“

Diesen verstärkten inklusiven Anspruch an das Design und die Umsetzung der neuen Programmgeneration verdeutlicht die EU-Kommission in ihrem nun vorliegenden Durchführungsbeschluss:  „Inklusion und Vielfalt“ soll gemäß den formulierten Zielen nicht nur als Priorität, sondern auch als Leitprinzip in der Programmumsetzung berücksichtigt werden. 

Daraus ergibt sich ein erhöhter Anspruch an alle Akteure, die an der Programmumsetzung beteiligt sind,  inklusive Ansätze und Arbeit in EU-Jugendprojekten noch stärker zu unterstützen.

Organisationen kommt demnach die Schlüsselaufgabe zu, Teilnehmende mit geringeren Chancen anzusprechen und für die Programmmöglichkeiten zu sensibilisieren.

Auf dem Weg zu mehr Inklusion und Vielfalt

Wichtige Weichen für die inklusivere Zukunft der Programme sind bereits in den Programmbeschlüssen gestellt und im ersten Jahr der Umsetzung der aktuellen Programmgeneration realisiert worden: von der Einführung einer Inklusionspauschale für Organisationen, die inklusive Projekte unter Erasmus+ Jugend (Leitaktion 1) durchführen, bis zu der Veröffentlichung einer umfassenden Inklusions- und Diversitätsstrategie, in der die Rolle von Organisationen, Nationalen Agenturen und weiteren Akteuren in der Umsetzung des Programmschwerpunkts aufgezeigt wird.

Weitere Schritte werden folgen. Das Dokument formuliert in diesem Kontext die wichtigsten Inklusionsmaßnahmen, die im Rahmen der neuen Programmgeneration zum Tragen kommen (sollen). Sie betreffen u.a. die Lernformate, die Unterstützung von Teilnehmenden wie von Organisationen sowie die Benutzerfreundlichkeit der Programmunterlagen.

Insbesondere die Nationalen Agenturen sind aufgefordert, diese Maßnahmen umsetzen und vielfältige Unterstützungsangebote (weiter) zu entwickeln.

Angebote von JUGEND für Europa

JUGEND für Europa wird seine Service- und Beratungsangebote im Bereich Inklusion und Vielfalt in den nächsten Jahren kontinuierlich weiter entwickeln – und diese gleichzeitig Schritt für Schritt barriereärmer gestalten.

Unterstützt wird JUGEND für Europa dabei durch die nationale Beirats-AG zu Inklusion und Vielfalt. Die AG dient als Beratungs- und Kooperationsgremium zur Zusammenarbeit mit Stakeholdern, um bessere Einblicke in die Bedarfe von Zielgruppen und Arbeistfeldern zu erlangen und zielgerichtete Unterstützung bieten zu können.

Zu den Unterstützungsangeboten wird unter anderem gehören, dass JUGEND für Europa jährliche nationale Informations- und Netzwerkveranstaltungen mit einem thematischem Fokus anbieten wird, verknüpft mit europäischen Trainings- und Netzwerkveranstaltungen.

Unter anderem will JUGEND für Europa so eine stärkere Vernetzung fördern von Akteuren aus relevanten Arbeitsfeldern zu Inklusion und Vielfalt mit Fachkräften und Organisationen aus der internationalen Jugendarbeit.

Anfang 2022 erscheint die deutschsprachige Übersetzung des Leitfadens „Engage in Inclusion“.

Kontakt

JUGEND für Europa berät Sie bei der Umsetzung ihrer Inklusionsprojekte.

Ansprechpartnerin: Hanna Schüßler, Fachreferentin Inklusion und Vielfalt

E-Mail: schuessler@jfemail.de
Telefon: 0228 9506-294

Weiterführende Dokumente

Durchführungsbeschluss der Kommission über einen Rahmen für Inklusionsmaßnahmen für Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps

Strategie für Inklusion und Vielfalt – Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps

(JUGEND für Europa)