30.03.2022

Konferenz: Umbruch. Aufbruch. Neuanfang. – Europäische Impulse für Jugendarbeit und Jugendpolitik

Welche Potenziale bieten europäische Impulse für Initiativen und Prozesse in Deutschland und damit für einen Aufbruch von Jugendarbeit und Jugendpolitik nach der Pandemie? Darüber diskutierten am 22. März über 80 Akteur*innen aus Praxis, Wissenschaft und Politik, Multiplikator*innen und Fachkräfte der Jugendarbeit sowie der Jugendpolitik. Die Bundesjugendministerin dankte allen für ihr Engagement in den aktuellen Herausforderungen.

Auf Einladung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und JUGEND für Europa – Nationale Agentur für die EU-Programme Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps kamen am 22. März 2022 über 80 Akteur*innen aus Praxis, Wissenschaft und Politik, Multiplikator*innen und Fachkräfte der Jugendarbeit sowie der Jugendpolitik auf kommunaler oder Landesebene zusammen, um über Europäische Impulse für Jugendarbeit und Jugendpolitik zu diskutieren.

Vor dem Hintergrund der nun über zwei Jahre andauernden Corona-Pandemie und durch den Angriffskrieg auf die Ukraine wurden Herausforderungen für die europäische Jugendarbeit thematisiert. Gleichzeitig werden im Europäischen Jahr der Jugend 2022 die Chancen junger Menschen wieder verstärkt in den Fokus gerückt.

Bedeutung von Jugendarbeit und Jugendpolitik

In ihrer Rede betonte Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, Anne Spiegel, die Bedeutung von Jugendpolitik und Jugendarbeit für die Stärkung des Friedens und der Demokratie in Europa. Ihr Dank gelte allen Fachkräften in der Kinder- und Jugendhilfe, die unter den Einschränkungen der Corona-Krise wichtige Arbeit geleistet und zu Flexibilisierung und Digitalisierung im Arbeitsfeld beigetragen hätten. Auch die 2020 verabschiedete Jugendarbeitsagenda sei ein Meilenstein für die Weiterentwicklung der Jugendarbeit. Ferner erläuterte die Ministerin, welche Maßnahme die Bundesregierung plane, um Jugendbeteiligung in Deutschland zu stärken.

Bettina Bundszus, Abteilungsleiterin im BMFSFJ und Nationale Koordinatorin für das Europäische Jahr der Jugend, rekurrierte in ihrem Statement auf die "Europäischen Werte" – Achtung der Menschenwürde, Wahrung der Menschenrechte, Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit – und konstatierte, dass gerade auch diese Werte in der Ukraine angegriffen würden, gleichzeitig aber auch eine neue Relevanz erführen, die sich in gelebter Solidarität mit den Flüchtlingen zeige.

Hier galt es auf der Veranstaltung, sowohl Potenziale europäischer Impulse für Initiativen und Prozesse in Deutschland zu identifizieren als auch zukünftige jugendpolitische Schwerpunkte zu benennen.

"Wie will dieses Europa eigentlich sein?"

Aus dem Teilnehmendenkreis gab es eine große Bandbreite an gezielten Vorschlägen und Reflexionen zur Zukunft der Jugendarbeit. So wurde die Einrichtung eines Europäischen Wiederaufbaufond zur Diskussion gestellt. Zum Thema “Beteiligung” gab es die Feststellung, dass die durch Corona-Pandemie und Krieg verstärkten Sorgen junger Leute geeignete Plattformen und neue gemeinsame Reflexionsräume erforderten.

Hans-Georg Wicke lenkte den Blick am Ende des Forums noch einmal auf die grundlegenden Fragen europäischer Zusammenarbeit: Wie will dieses Europa eigentlich sein? Welchen Beitrag bietet es zu sozialem Zusammenhalt und Demokratie? Der Leiter von JUGEND für Europa machte auf die vielen Möglichkeiten und Perspektiven sowohl für das Arbeitsfeld wie auch für Fachkräfte und junge Menschen (zum Beispiel im Rahmen der Projektförderung der EU-Jugendprogramme) aufmerksam und verwies auf die Notwendigkeit einer Youth Work-Politik. Dafür biete der Bonn-Prozess einen zentralen Referenzrahmen.

JUGEND für Europa wird im April eine ausführliche Dokumentation der Veranstaltung vorlegen.

(JUGEND für Europa)