31.01.2023

Youthpass: Lernerfahrungen reflektieren und nachhalten

2007 wurde Youthpass ins Leben gerufen. Das europäische Instrument zur Anerkennung nicht formalen und informellen Lernens ist seitdem zu einem wichtigen Bestandteil der Umsetzung der EU-Jugendprogrammen geworden.

2022 wurden europaweit 195.989 Youthpass-Zertifikate von 5.120 Organisationen ausgestellt. Nach zwei Jahren rückläufiger Nutzung aufgrund der Corona-Pandemie, wird Youthpass wieder rege genutzt - sogar mehr denn je. Das Zertifikat kommt derzeit insbesondere in Erasmus+ Jugend in den Förderformaten Jugendbegegnungen und Fachkräftemaßnahmen sowie im Europäischen Solidaritätskops in Freiwilligendiensten und in Solidaritätsprojekten zum Einsatz. Auch für Projekte der Leitaktion 2 in Erasmus+ Jugend steht der Youthpass zur Verfügung.

Die Empfänger*innen berichten, dass sie mit Hilfe von Youthpass ihre Erfahrungen im Detail reflektieren können. Das Zertifikat und insbesondere der Reflexionsprozess helfen dabei, das Selbstbewusstsein zu stärken sowie Lernergebnisse sichtbar zu machen.

Was ist Youthpass und wofür ist es gut?

Youthpass ist ein Zertifikat, ein Lernprozess und eine Strategie zugleich. Es dient der Anerkennung von nicht formalem und informellem Lernen. Im Zertifikat werden u.a. die Lernergebnisse von Teilnehmer*innen in Projekten beschrieben.

Als Strategie trägt Youthpass dazu bei, die Sichtbarkeit des Lernwerts der Jugendarbeit und des Engagements zu erhöhen. Es fördert das Lernbewusstsein aller Beteiligten und trägt zur Entwicklung einer Lernkultur in EU-geförderten Jugendprojekten bei.

Wie funktioniert Youthpass?

Die Youthpass-Zertifikate werden von der Organisation, einer am Projekt beteiligten Fachkraft oder von der Projektgruppe ausgestellt. Hierfür registrieren sich die Fachkräfte oder die Leitenden der Projektgruppe auf der Youthpass-Plattform und tragen die Daten zum Projekt (Beschreibung des Projekts und der Aktivitäten) und zu den Personen ein, für die ein Zertifikat ausgestellt werden soll. Es können sowohl Teilnehmer*innen als beteiligte Fachkräfte ein Youthpass-Zertifikat erhalten.

Youthpass ist mehr als ein Teilnahme-Zertifikat und besteht im Kern aus einer Selbstreflektion der erworbenen Kompetenzen. Die Youthpass-Empfänger*innen gestalten also das Zertifikat aktiv mit und beschreiben ihre Lernerfahrungen und Ergebnisse. Dies geschieht in der Regel im Rahmen der Aktivität.

Fachkräfte, Mentoren und Trainer*innen, die sich fit für Youthpass machen möchten, sind herzlich dazu eingeladen, die Angebote im European Training Calendar wahrzunehmen. Das Youthpass-Team bietet u.a. folgenden Workshop an:

  • 06.03.23 @14:30-17:30 CET
  • Workshop 4: Tools for writing self-assessments

Für die Nutzung des Youthpass im Europäischen Solidaritätskorps (ESK) wurde das Youthpass < 3 Corps MOOC erstellt, das jederzeit aufgerufen werden kann. Das MOOC besteht aus neun Einheiten, die jeweils zwei bis drei Stunden in Anspruch nehmen. Die Inhalte sind auf Englisch. Zusätzlich zum MOOC skizzieren übersichtliche Flyer in deutscher Sprache die wesentlichen Informationen zur Nutzung von Youthpass im ESK.

Die Youthpass-Zertifikate werden derzeit auf Englisch ausgestellt. Derzeit wird an der Übersetzung in weiteren Sprachen gearbeitet. 

Im Zuge der Verbesserung der Zugänglichkeit der Youthpass-Zertifikate wurde 2022 eine wichtige Aktualisierung vorgenommen: Die endgültige PDF-Version der Zertifikate ist für die Kompatibilität mit Bildschirmlesegeräten aktiviert.

Aufgepasst: Löschung der Daten nach sechs Jahren

Aus Datenschutzgründen werden Informationen zur Durchführung eines Projekts – und somit auch zu den Teilnehmer*innen – nach sechs Jahren automatisch aus der Youthpass-Datenbank gelöscht. Das bedeutet, dass diese Projekte nicht mehr in der Projektliste auftauchen und die Projektverantwortlichen auch keinen Zugriff mehr auf die im Rahmen dieser Projekte ausgestellten Zertifikate haben. Dies hat keine Auswirkung auf die Validität der ausgestellten Zertifikate.

Es wird weiterhin möglich sein, ein neues Projekt in die Youthpass-Datenbank aufzunehmen, auch wenn es mehr als sechs Jahre zurückliegt. Das System erkennt jedoch, dass es sich um ein altes Projekt handelt, und bereitet dessen Löschung vor. Die Projektverantwortlichen haben dann etwa zwei Monate Zeit, um die Zertifikate auszustellen, bevor das Projekt aus der Datenbank gelöscht wird.

(JUGEND für Europa)