28.01.2025

"Das Spotlight.ESK vermittelt Programmwissen und Inspirationen in möglichst kurzer Zeit"

Ronja Höfers, Programmreferentin Europäisches Solidaritätskorps

Das Spotlight.ESK ist eine digitale Fortbildungsreihe von JUGEND für Europa. Die jeweils 90-minütigen Module beleuchten, was akkreditierte Träger im Europäischen Solidaritätskorps für eine erfolgreiche Projektumsetzung brauchen. Immer steht ein anderes Thema im Fokus. Im Interview erläutert Ronja Höfers die Idee hinter der Fortbildungsreihe. Das nächste Spotlight richtet den Blick am 25.02. auf das Thema "Lernbegleitung und Mentoring im ESK". Seien Sie dabei.

JfE: Liebe Ronja, seit 2023 bietet ihr die Fortbildungsreihe Spotlight.ESK an. Was genau ist das Spotlight.ESK?

Ronja Höfers: Das Spotlight.ESK ist eine Online-Fortbildungsreihe für akkreditierte Träger im Europäischen Solidaritätskorps, die Freiwilligenprojekte durchführen.

Wir organisieren bis zu vier Module im Jahr, die circa eineinhalb Stunden dauern. Mit jedem Modul legen wir das Spotlight auf ein Schwerpunktthema zum praktischen Projektmanagement im ESK. Wir wollen die teilweise schon sehr komplexen Programmrichtlinien so klar und verständlich wie möglich aufbereiten.

Die Module sind unabhängig voneinander organisiert, das heißt, sie bauen nicht aufeinander auf.  Wer Interesse hat, kann je nach Fortbildungsbedarf flexibel entscheiden, an welchen Spotlights sie oder er teilnehmen möchte.

Was hat euch bewogen, das Scheinwerferlicht auf spezielle Themen im Projektmanagement zu werfen?

Da kamen verschiedene Gründe zusammen.

Wir bekommen von Organisationen aus dem ESK immer wieder die Rückmeldung, dass sie sowohl Fortbildungsbedarfe zu bestimmten Themen als auch den Wunsch nach mehr Vernetzung und Austauschmöglichkeiten haben.

Zudem machen wir die Erfahrung, dass manche Programmanforderungen schwer zu verstehen sind und demnach in der Praxis auch nicht immer richtig umgesetzt werden. Für Projektträger kann dies problematisch sein, da sie sich ja mit der Vertragsunterzeichnung verpflichten, die ESK-Qualitätsstandards einzuhalten.

All das wollten wir in einem Veranstaltungsformat bündeln.

Unser Ziel ist es, die Qualität von Freiwilligenprojekten mit dem Spotlight.ESK langfristig zu verbessern.

Nun gibt es bereits eine große Zahl an Trainings- und Fortbildungsangeboten zum ESK im europäischen SALTO-Kalender. Was unterscheidet das Spotlight.ESK von diesen Angeboten?

Diese europäischen Trainingsangebote dauern in der Regel mehrere Tage. Und natürlich sind nicht immer die zeitlichen Ressourcen gegeben, um an diesen längeren Angeboten teilzunehmen.

Ergänzend dazu wollten wir ein möglichst niedrigschwelliges Angebot schaffen, das bedarfsorientiert Programmwissen und praktische Inspirationen in möglichst kurzer Zeit vermittelt.

Natürlich ersetzt das Spotlight.ESK kein mehrtägiges Training. Im Spotlight.ESK bekommen alle Interessierten kurz und knapp die wichtigsten Infos zu einem Thema vermittelt und können anschließend schauen, ob und wo sie tiefer einsteigen wollen.

Was sind denn die Themen, die für eine gelungene Umsetzung von Freiwilligenprojekten im ESK wichtig sind?

Unser erstes Spotlight hat die Rolle der Entsendeorganisation beleuchtet. Dieser Wunsch kam übrigens bei einem Jahrestreffen der ESK-Organisationen auf. Wir haben erklärt, welche Aufgaben in den verschiedenen Projektphasen in der Verantwortung von Entsendeorganisationen liegen, wie zum Beispiel die Organisation einer Ausreisevorbereitung, aber auch die Begleitung während und nach einem Freiwilligendienst.

Ein anderes Spotlight legte den Fokus auf die Kommunikation und Sichtbarmachung von Projekten. Ein wichtiger Baustein, der in der Projektumsetzung manchmal gerne vergessen wird.

Beim Thema Inklusion und Vielfalt haben wir erläutert, was unter Reinforced Mentorship im ESK verstanden wird. Außerdem hatten wir noch ein Spotlight zur Rolle der Aufnahmeorganisation sowie eines zu den Begleitseminaren im ESK.

Du sagst, dass neben der Informationsvermittlung der Austausch der Teilnehmer*innen untereinander genauso wichtig ist. Merkt ihr, ob der Austausch unter den Trägern im Nachgang zu einem Spotlight weiterbesteht?

Das wissen wir leider nicht. Aber wir haben bisher sehr positives Feedback am Ende eines jeden Spotlights bekommen. Die Teilnehmer*innen sind sehr dankbar über die Möglichkeit, sich auszutauschen. Gerade bei dem Spotlight zur Rolle der Entsendeorganisationen haben wir dies gemerkt.

Bei den Spotlights kommen Träger zusammen, die ein gemeinsames spezifisches Interesse oder eine vergleichbare spezifische Rolle im Projekt haben. Sie haben dann auch oft ähnliche Fragen. Daher ist der Austausch im Spotlight sehr wertvoll.

Euer nächstes Spotlight.ESK bietet ihr am 25. Februar an. Das Thema heißt „Lernbegleitung und Mentoring im ESK“.  

Genau und wir freuen uns sehr über eine rege Teilnahme. Die Anmeldung ist noch bis zum 20. Februar offen.

Das Spotlight.ESK ist ein digitales Format, das heißt, es gibt auch keine Begrenzung der Teilnehmendenzahl, oder?

Genau, alle, die Zeit und Interesse haben, können gerne dazukommen. Es hilft uns aber, bei der Vorbereitung grob zu wissen, mit welcher Gruppengröße wir rechnen können. Daher ist unsere Bitte, sich vorher anzumelden.

Was erwartet denn die Teilnehmer*innen am 25. Februar?

Wir werden zuerst erläutern, was im ESK unter der Rolle von Mentor*innen verstanden wird und welche Aufgaben zu der Rolle gehören. Gerne können auch Mentor*innen teilnehmen.

Und wir werden besprechen, was zum Thema Lernbegleitung im Freiwilligendienst alles dazu gehört: von der Planung von Lernprozessen, über die Reflexion während der Projektlaufzeit bis zur Arbeit mit dem Youthpass.

Letztendlich wollen wir die Relevanz der pädagogischen Begleitung in Gänze einmal darlegen.

Gibt es schon weitere Themen, die ihr in Vorbereitung habt?

Aktuell entschieden haben wir noch nichts. Tatsächlich möchten wir uns an den Bedarfen aus der Trägerlandschaft orientieren.

Die Reihe wird aber fortgesetzt?

Auf jeden Fall. Wir haben Anfang April das Jahrestreffen.ESK.2025, zu dem ganz viele ESK-Trägerorganisationen zusammenkommen. Am Ende des Jahrestreffens wollen wir schauen, was an Themen offengeblieben ist oder wo sich neue Bedarfe ergeben haben. Daran anknüpfend werden wir weitere Spotlight-Module planen.

Wenn Sie thematischen Wünsche an ein Spotlight.ESK haben, können Sie uns auch jederzeit kontaktieren.

Und was tue ich, wenn mein Thema bereits in einem früheren Spotlight behandelt wurde?

Jedes Spotlight besteht aus einem Input- und einem Austauschteil. Und der Inputteil wird aufgezeichnet und auch in Deutsche Gebärdensprache verdolmetscht. In der Mediathek auf der ESK-Webseite gibt es die Möglichkeit, sich die Aufzeichnungen im Nachgang anzuschauen.

Nur den Austausch können wir nicht aufzeichnen. Daher lohnt es sich, zu einer Veranstaltung zu kommen. Denn dort können Sie Ihre eigenen Fragen direkt mit anderen Trägern oder mit uns klären.

Liebe Ronja, herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei euren weiteren Veranstaltungen!

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Alle Informationen sowie das Anmeldeformular zum nächsten Spotlight.ESK am Dienstag, 25. Februar 2025 zum Thema: "Lernbegleitung und Mentoring im ESK” finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

(JUGEND für Europa)