01.10.2007
Unterschiedliche Erwartungen
Was ProjektteilnehmerInnen auf dem 7. Forum in Köln für Informationen suchen.
Kontakte knüpfen, Informationen einholen und nach Vergleichsmöglichkeiten suchen – Gründe für rund 400 in der Jugendarbeit engagierte Menschen beim 7. Forum zu Perspektiven Europäischer Jugendpolitik mitzumachen. Die Delegationen der sechs teilnehmenden Länder setzen sich ganz unterschiedlich zusammen: mit dabei sind Privatpersonen, Selbständige, kleine Agenturen und auch Mitarbeiter von größeren Organisationen.
Zu einer solchen gehört Ulrike Stieger aus Österreich. Die 32-Jährige arbeitet seit Anfang des Jahres als Koordinatorin in der Beratungsstelle der MAIZ (Autonomes Integrationszentrum von und für Migrantinnen) in Linz. Streetwork ist die eigentliche Basisarbeit des Zentrums, denn dabei können auf direktem Weg Kontakte zur Zielgruppe hergestellt werden. Das Programm JUGEND IN AKTION ist im MAIZ nicht neu: Zurzeit laufen drei JUGEND IN AKTION - Projekte mit jeweils 15 bis 30 Teilnehmern. Der Zuspruch von Seiten der Jugend ist sehr groß: „Wir müssen keine Werbung machen - die kommen schon von alleine auf uns zu, aber Informationsarbeit ist notwendig, um zu zeigen, worum es wirklich geht.“ Spezielle Erwartungen an das Forum hat die Österreicherin nicht: „Ich bin eigentlich nur hier, um zu schauen, wie das Programm in anderen Ländern so läuft.“
Konkreter sieht es da bei Barbara Ulm vom Selbsthilfeverein Senftenberg aus. Sie möchte das Forum dazu nutzen, Kontakte zu knüpfen und sich genau über das Programm JUGEND IN AKTION und dessen Möglichkeiten informieren. Außerdem findet sie es interessant, die Gesichter der Persönlichkeiten aus Politik und den Nationalagenturen kennen zu lernen. Die 47-Jährige betreut im Freizeitcamp Hörlitz zahlreiche Aktivitäten, wie Ferienfreizeiten und verschiedene Projekte für Klassenfahrten und Vereine. Daneben hat sie auch schon Erfahrung mit JUGEND IN AKTION gemacht. „Momentan läuft unser vierter Antrag für ein Projekt im Rahmen des Programms JUGEND IN AKTION. Daran nehmen immer etwa zehn Jugendliche teil.“
Noch nicht so sehr vertraut mit JUGEND IN AKTION ist Dinah Zanetti. Die 34-jährige Schweizerin hat sich mit ihrer Agentur „Pippilotta“ selbständig gemacht und möchte sich auf dem Forum über das Programm informieren. Die Angebote der Workshops findet sie sehr interessant und spannend: „Es ist alles sehr gut organisiert und ich freue mich, dass bei den Workshops auch ein differenzierter Blick auf die Themen wie Partizipation geworfen wird.“ JUGEND IN AKTION hat Dinah Zanetti während eines Seminars in Bern kennen gelernt. Sie plant nun einen internationalen Austausch auf EU-Ebene. Sehr oft wird sie von den Schweizer Jugendlichen direkt auf einen Austausch angesprochen: „Die Jugendlichen hier ticken einfach anders als im Rest der EU; die wollen partizipieren.“ Das Projekt letztendlich umzusetzen, gestalte sich problematisch, da die Schweiz kein EU-Mitglied ist. „Ich muss auf EU-Ebene einen Partner finden, damit ich die Gelder von der Schweiz bewilligt bekomme – aber ehrlich gesagt, durchschaue ich das alles noch nicht so ganz.“ Aber deshalb nimmt die Selbständige ja auch am Forum in Köln teil und hofft auf Hilfe und Unterstützung.
(Bettina Hoferichter)
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