04.10.2006
Zweite EuroPeer-Generation geht an den Start
Einwöchige Intensivschulung für 34 Jung-Europäer in Bielefeld
Wer wissen möchte, wo in Deutschland Europa schmackhaft beworben wird, kann auf www.europeers.de mehr als nur eine erste Orientierung finden. Das im letzten Jahr von JUGEND für Europa ins Leben gerufene Modellprojekt ist auf Wachstumskurs. Nach der zweiten Ausbildungsstaffel, die vom 18. bis zum 22. September 2006 in Bielefeld stattfand, steht fest: Das EuroPeers-Netzwerk darf der Zukunft zuversichtlich entgegen blicken.
Aus ihrer Vision macht Heike Zimmermann kein Geheimnis. Die Mitbegründerin der EuroPeers-Initiative träumt davon, eines Tages mit höchst selbstverständlicher Geste von ihrem Erfolgsprojekt erzählen zu können. EuroPeers – da sollte man dann nicht mehr nachfragen müssen, das sollte man irgendwann wissen.
Die Chancen stehen gut. Die 28 jungen Erwachsenen aus Deutschland und ihre sechs Gesinnungsgenossen aus Polen, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und der Türkei ließen mit ihrem Arbeitsenthusiasmus jedenfalls keinen Zweifel daran, alles zu versuchen, um Zimmermann den Rücken zu stärken.
Fast alle von ihnen sind als Europäische Freiwillige im Ausland vom EU-Möglichkeits-Virus infiziert worden. Jetzt sollen sie andere Jugendliche ermutigen, den Schritt über den nationalen Tellerrand zu wagen. Ob in Schulen, Jugendzentren oder in der Fußgängerzone, ob an Messeständen oder im Kulturcafé – Ziel der EuroPeers ist es, Interesse an Europa zu wecken und Schulabgängern die vielfältigen Chancen von Auslandsaufenthalten und Job-Möglichkeiten in anderen Ländern aufzuzeigen.
Um die eigenen Veranstaltungen künftig adäquat auf die Beine zu stellen, wurde die zweite Generation der EuroPeers erneut eine Woche lang geschult – diesmal am Rande des Teutoburger Waldes.
Erfahrene EuroPeers bringen ihr Wissen ein
Neben professionellen Trainern von „JUGEND für Europa“ und des Centrums für angewandte Politikforschung (CAP) aus München wurden in Bielefeld auch erfahrene EuroPeers in die Seminargestaltung mit eingebunden. So wusste Inken Held nicht nur von den Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu berichten. Die Marburger Studentin erklärte den staunenden Seminarteilnehmern, wieso sie in lokalen und regionalen Medien seit geraumer Zeit als EU-Botschafterin gehandelt wird. Stefanie Protzner wusste, wovon sie sprach, als sie auf die vermeidbaren Fauxpas des Veranstaltungsmanagements verwies. Und auch Valerie Berner ließ in ihrem „Wie-präsentiere-ich-mich-vor-einer-Gruppe“-Workshop erkennen, dass der Kampf mit dem Lampenfieber selbst erfahrene Teamer durchaus noch ins Schwitzen bringen kann und darf. „Wir haben den EuroPeers mit unserer Schulung einen Werkzeugkasten an die Hand gegeben. Jetzt müssen sie selbst die Ärmel hochkrempeln und zur Tat schreiten“, sagt Zimmermann und erläutert ihre Erwartungen: „Bis Ende des Jahres sollte jeder EuroPeer schon mal ein Projekt auf die Beine gestellt haben.“
„Europa geht schließlich alle was an“
Balazs Süto kann es kaum erwarten, bis es losgeht. Der 26-Jährige Ungar aus Budapest absolviert noch bis Mai nächsten Jahres seinen Europäischen Freiwilligendienst in der Dortmunder Auslandsgesellschaft. Dort will der frisch ausgebildete EuroPeer die Westfalen in Veranstaltungen über die künftigen EU-Mitgliedsländer Rumänien und Bulgarien informieren. Melih Özkardes will sein Publikum direkt am Kölner Dom ansprechen. „Europa geht schließlich alle was an“, sagt der aus Antalya stammende 21-jährige Türke. Der Erasmus-Student an der Kölner Sporthochschule will mit einem Infostand in der Innenstadt für mehr Mobilität in Europa werben. „Ich bin froh, in Bielefeld so viele engagierte Menschen kennen gelernt zu haben. Sie alle wollen was bewegen. Das macht nicht nur Spaß, das motiviert auch ungemein“, gibt Melih zu und freut sich auf die künftigen Aktivitäten im Netzwerk. (Marco Heuer)
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