26.06.2008
JiVE - Im Auftrag der Gesellschaft
BMFSFJ und JUGEND für Europa fördern Modellprojekt "JiVE Jugendarbeit international – Vielfalt erleben" zur Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch internationale Jugendarbeit
Für das Modellprojekt JiVE hat nun auch das BMFSFJ seine finanzielle Unterstützung zugesagt. Mit dem langfristig angelegten Vorhaben greifen JUGEND für Europa und IJAB-Fachstelle für internationale Jugendarbeit den gesamtgesellschaftlichen Auftrag, die Integrationschancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund zu verbessern, im Handlungsfeld internationale Jugendarbeit auf. JUGEND für Europa und IJAB beabsichtigen, internationale Jugendarbeit modellhaft als Methode für die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund einzusetzen und bekannt zu machen.
„Wir möchten wissen, wie wir die drei wichtigsten Formate der internationalen Jugendarbeit - Fachkräftefortbildung, Jugendbegegnungen und internationale Freiwilligendienste - nutzen können, um Jugendliche mit Migrationshintergrund stärker einzubinden“, sagt Christof Kriege von JUGEND für Europa. Zukünftig soll die internationale Jugendarbeit den betroffenen Jugendlichen mehr Chancen auf Teilhabe, Persönlichkeitsentwicklung und berufliche Qualifizierung in Europa eröffnen. Gleichzeitig sollen die Jugendlichen die Jugendarbeit mit ihren interkulturellen Erfahrungen bereichern. Damit das Modellprojekt auch politischen Nachhall erfährt, sind mehrere große Fachforen geplant.
Unter wissenschaftlicher Begleitung werden bis zum Jahr 2010 zahlreiche internationale Maßnahmen stattfinden, bei denen möglichst viele Jugendliche mit Migrationshintergrund eingebunden werden sollen. Kernidee des Vorhabens ist es, erstmalig alle Akteure und die drei wesentlichen Bereiche der internationalen Jugendarbeit - internationale Jugendbegegnungen, Fachkräftefortbildung und internationale Freiwilligendienste (am Beispiel des EFD) - in Bezug auf das Thema Integration von Jugendlichen zusammenzuführen sowie Zusammenhänge und Wechselwirkungen zu analysieren. Außerdem dient das Projekt der Fortbildung und Qualifizierung von Fachkräften, die in der Jugendmigrationsarbeit und der internationalen Jugendarbeit tätig sind. Aus den praktischen Erfahrungen und den wissenschaftlichen Erkenntnissen der einzelnen Projekte sollen grundlegende Hinweise auf die Integrationsbeiträge der internationalen Jugendarbeit und ihres Methodenrepertoirs für Jugendliche mit Migrationshintergrund gewonnen werden. Diese würden auch auf ihre Übertragbarkeit in die Ansätze nationaler Jugendhilfe hin überprüft werden.
Ein Projektbeirat, der sich aus Trägern der internationalen Jugendarbeit und der internationalen Freiwilligendienste, BMFSFJ, Trägern der Jugendmigrationsarbeit, Migrantenselbstorganisationen, Vertretern der Teilprojekte, JUGEND für Europa, IJAB, Kommunen und Wissenschaft zusammensetzt, wird das Modellprojekt begleiten.
Weitere Auskünfte erteilen Christof Kriege (JfE) und Christiane Reinholz-Asolli (IJAB).
Kommentare
Behrooz
29.10.19 14:31
Auf ein gutes Gelingen...
Na, das ist nun wirklich eine erfreuliche Nachricht. Wo doch das Problem bereits seit mindestenstens 10 Jahren bekannt ist und trotzdem immer wieder eher die Frage "warum" anstatt "wie" gestellt wurde. Wollen wir hoffen, daß die neue Kooperation sich auch mehr mit "wie" und weniger mit "warum" beschäftigt. Denn Fakt ist, daß die Hintergründe schon längst bekannt sind und man/frau das Rad nicht neu erfinden muss. Obwohl da auf europäischer Ebene einige Unterschiede zu beobachten sind. Ich hoffe, daß dies bei der Analyse der Projektarbeit auf internationaler Ebene unbedingt berücksichtigt wird und alles nicht wieder in einen Topf kommt. Wäre da eigentlich nicht eher eine Kooperation (auch finanziell) auf europäischer Ebene sinnvoller? Ich hoffe, daß dies nur der erste Schritt ist.
Auf ein gutes Gelingen und stärkere Einbindung der Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Toi, toi, toi! Denn eine stärkere Einbeziehung dieser Zielgruppe in die Europäische Jugendarbeit und Identitätsbildung auf der Basis jener Werte, die wir alle so sehr schätzen wäre ein großer Schritt zu mehr Verantwortung und - sorry mir fällt kein besserer Begriff ein - Inclusion!
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