16.03.2009
"Eine Würdigung und ein Andenken." Interview mit Steffi Märker, Kids & Co, zum Youthpass
Der Verein KIDS & CO entstand 1992 in den Großbezirken Marzahn und Hellersdorf im Osten Berlins. Schwerpunkte der Arbeit sind arbeitsweltorientierte und unterrichtsergänzende Projekte. Ein wesentlicher Baustein ist dabei die Vermittlung interkulturellen Wissens, zum Beispiel durch europäische Jugendbegegnungen.
Frau Märker, seit wann und für welche Projekte stellen Sie den Youthpass aus?
Wir arbeiten mit dem Youthpass seit Mai 2006, in allen multilateralen Jugendbegegnungen.
Das waren in dieser Zeit bislang vier.
Welche Gründe haben Sie bewogen, den Youthpass einzusetzen?
Der Youthpass beschreibt Aktivitäten und Kompetenzen der Jugendlichen, die auch für ihr späteres Leben und ihre Integration in die Arbeitswelt wichtig sind. Dazu zählen Mobilität, Flexibilität, Offenheit und Toleranz. Er ist damit gut geeignet, Bewerbungsbemühungen um einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu unterstützen. Außerdem sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stolz, am Ende der Begegnung eine Anerkennung durch den Youthpass zu bekommen und sehen in ihm auch eine Würdigung und ein "Andenken" an die Begegnung.
Welches Verfahren haben Sie bei der Ausstellung des Youthpass?
Der Youthpass wurde bislang vom Gruppenleiter ausgestellt und den Teilnehmenden in einer Feedbackrunde am letzten Tag der Jugendbegegnung übergeben.
Arbeiten Sie mit standardisierten Formulierungen? Haben Sie ein Verfahren, mit den oder für die Jugendlichen deren Erfahrungen nachvollziehbar zu formulieren?
Wir erarbeiten die Formulierungen jedes Mal neu. Standards können wir nicht verwenden, weil ja die Aktivität jedes Mal anders aussieht. Für die Auswertung der Erfahrungen mit den Jugendlichen nutzen wir die Feedbackrunde. Hier schätzt jeder ein, was ihm die Begegnung persönlich gebracht hat. Das können wir als Leitung moderieren, spezielle Kompetenzen hervorheben und erläutern, wofür sie wichtig sind. Ein Vorteil für uns als Träger ist es, dass wir die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer über längere Zeit kennen und begleiten. Es handelt sich immer um benachteiligte Jugendliche aus sozialpädagogisch betreuten Projekten. Damit erleben wir die Entwicklungsfortschritte durch internationale Begegnungen und werten diese auch mit den Jugendlichen aus.
Welche Erfahrungen machen Sie mit der „Verwertbarkeit“ des Youthpass?
Wer an mehreren Begegnungen teilgenommen hat, kann eine Sammlung von Dokumenten vorweisen, die sich sehr ähnlich sind. Damit lässt die Wirkung dieses Instruments sicherlich nach. Außerdem ist die Darstellung immer allgemein. Zwar unterscheiden sich die durchgeführten Aktivitäten, aber individuell durchgeführte Projektaktivitäten lassen sich immer nur bei sehr wenigen Teilnehmern nachweisen und beschreiben. Die Gestaltung der Zertifikate kommt bei den Jugendlichen gut an und wirkt durch die Verwendung der Programmlogos "wichtig". Die Wortbegrenzung durch die vorgegebenen Textfelder zwingt zur Kürze. Das ist manchmal nicht einfach, aber dennoch gut.
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