07.05.2010
Oliver Marten - Impressionen aus Betzdorf
- Europäischer Freiwilligendienst in Betzdorf / Luxemburg
- Januar 2008 bis Ende August 2009
- Hat behinderte Kinder und Jugendliche betreut
„Wenn die Kinder so ausgelassen waren - wie hier beim Sommerfest des Heims - dann war es eigentlich am besten. Denn vorher hatte ich gar keine Erfahrung mit Kindern gehabt und auch nicht mit Menschen mit Behinderung."
Die Zeit nach der Schule hatte Oliver mit einem Minijob überbrückt, bis schließlich eine Mail aus Luxemburg in seinem Posteingang auftauchte. „Das Heim für Menschen mit Behinderung hat noch einen Freiwilligen gesucht“, erinnert sich Oliver.
Er schickte seine Bewerbungsunterlagen in das gut sieben Autostunden entfernte Betzdorf, etwa 20 Kilometer hinter der deutschen Grenze. „Ich war heilfroh, dass ich endlich eine Stelle hatte!“
Luxemburg war mehr Zufall als Absicht. Denn ursprünglich wollte Oliver nach Frankreich oder England gehen, um seinen Europäischen Freiwilligendienst zu machen. Doch diese Länder sind besonders beliebt und die Plätze dort stark umworben. „Dazu kam, dass das Bewerben sehr anstrengend war, da ich nicht genau wusste, was ich wollte."
Olivers Tipp für Luxemburg
Für ihn als Berliner war das eine große Umstellung. „Am Anfang bin ich immer dann zum Bahnhof gegangen, wenn der Zug gerade vor ein paar Minuten losgefahren war und ich musste dann wieder eine Stunde auf den nächsten warten.“
Nicht selten wurde Oliver von seinen Kollegen mit in die Stadt genommen. „In Luxemburg-Stadt ist am meisten los“, sagt er „und man kann von Luxemburg aus auch viele andere Städte mit dem Zug oder auch einfach per Flug erreichen. Manche Freiwillige sind oft an den Wochenenden verreist.“
Ein Gewinn, in guten wie in schlechten Zeiten!
Obwohl Luxemburg nur Olivers Alternativziel war, hat er nach dem Ende seines Freiwilligendienstes weitere siebeneinhalb Monate dort verbracht und als Praktikant seinen Aufenthalt verlängert.
„Dabei war es nicht immer einfach. Wir hatten oft Streitereien unter den Kindern, die wir schlichten mussten,“ erinnert sich Oliver. „Manchmal lief etwas schief. Aber ich habe gelernt, nicht aufzugeben und immer zu versuchen, das Beste aus jeder Situation zu machen“.
Er hat Freunde fürs Leben gefunden und Erfahrungen gesammelt, die er nie mehr missen möchte.
„Ich habe sehr viel gelernt: Wie man mit anderen Menschen umgeht und wie man Konflikten begegnet, ohne den Spaß an der Sache aus den Augen zu verlieren. Echt schade, dass man den EFD nur einmal machen kann.“
(Steffi Lachnit)
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