07.05.2010
Leon Reichardt - Impressionen aus Barcelona
- EFD in Barcelona / Spanien
- Hat behinderte Studierende betreut
„Ich wollte nach dem Abi nicht sofort mit dem Studium anfangen, etwas Praktisches tun, vielleicht die Welt ein wenig besser machen“, sagt Leon.
Durch Zufall hat er vom Europäischen Freiwilligendienst gehört und ein Projekt in Barcelona bei einer Organisation auf dem Uni-Campus gefunden.
„Spanisch hatte ich schon in der Schule und Katalan habe ich später versucht zu lernen“, erzählt der Freiburger.
Sein Job: Körperbehinderte StudentenInnen betreuen. „Ich habe auch in zwei Gefängnissen Fußball und andere Aktivitäten angeboten, im Krankenhaus mit einer Alzheimergruppe gearbeitet und an Schulen Migrantenkindern bei den Hausaufgaben geholfen“.
Leon hatte viel Abwechslung und sehr viel Spaß mit verschiedenen Menschen. „Einer davon war Hector. Er ist trotz aller Schwierigkeiten in seinem Leben einer der positivsten Typen, die ich kenne“, sagt Leon.
Leons Tipp für Spanien
„Die Nordküste Spaniens ist wunderschön,“ sagt Leon. Man kann lange Spaziergänge machen und findet einsame Buchten. „Ich war mit zwei Freunden zehn Tage dort und konnte bei anderen Freiwilligen in einer Zehner-WG unterkommen, ein richtig wilder Haufen“, erinnert er sich.
„Der Unterschied zu Barcelona war radikal. Statt Dreadlocks und Gitarrenklängen gab es Hemden und Diskobeats.“
Leon findet wichtig, dass jeder Barcelonabesucher weiß, dass dort zwei Sprachen gesprochen werden, Katalan und Spanisch. „Die meisten Menschen sind stolz, Katalanen zu sein und nicht oder nur sekundär Spanier sind“, sagt Leon.
„Im Vergleich zu den deutschen Verhältnissen zum Nationalstolz war das recht ungewohnt, auch noch nach der Fußballeuphorie von 2006.“
Das habe ich gelernt
„Meine Schwester hat mich an ihrem Geburtstag besucht und das war die beste Zeit überhaupt: Durch die Gassen Barcelonas schlendern, abends tanzen gehen und leckere Tapas essen.
Sie hat die meisten meiner Freunde kennen gelernt, die aus der ganzen Welt kommen. Ich habe oft bei türkischen StudentenInnen gegessen und drei Japaner haben mich später in Deutschland besucht.
Jeder Teil des Projektes hatte seinen Charme. Ob es die manchmal etwas verwirrten AlzheimerpatientInnen waren oder das Fußballspielen mit den Gefangen: Am Ende habe ich mich von allen nur schwer verabschieden können.
Doch das Gute an einem Freiwilligendienst in Europa ist ja, dass man die Freunde und Bekannten leicht wieder sehen kann.“
(Steffi Lachnit)
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