14.10.2009

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Interview mit Eda Tiryaki aus Trabzon und Ulrike Baumann aus Trier, die sich als EFD-Organisationseinsteiger gesucht und gefunden haben.

JUGEND für Europa: Frau Tiryaki, stellen Sie uns doch bitte kurz ihre Organisation vor.

Eda Tiryaki: Wir engagieren uns im Bereich Bildung und Erziehung. Unsere Aktivitäten reichen von der Vorschulerziehung bis hin zur Erwachsenenbildung. Zu unseren zentralen Aufgaben zählt die Aus- und Weiterbildung von Lehrern und Studenten. Unsere Arbeit soll vor allem dazu beitragen, das Bildungsniveau in der Region Trabzon am Schwarzen Meer zu fördern. Außerdem fördern wir das kulturelle Leben ins unserer Region.

Welche Aufgabe üben Sie innerhalb Ihrer Organisation aus? 

Tiryaki: Ich arbeite in verschiedenen Projekten und konzentriere mich dabei auf Jugendprojekte.

Aus welchem Grund besuchen Sie das Seminar für Neueinsteiger? 

Tiryaki: Wir haben uns entschieden, als Sendeorganisation im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes aktiv zu werden. Dafür suchen wir einen Partner.

Und waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort, ebenso wie Ulrike Baumann vom Club Aktiv. Frau Baumann, stellen Sie uns kurz Ihre Organisation vor.

Ulrike Baumann: Unser Hauptanliegen besteht darin, die Selbsthilfe von Menschen mit und ohne Behinderung zu stärken. Wir wollen insbesondere die Eigeninitiative der Menschen anregen, sie zur Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft ermutigen und damit zur Integration in die Gesellschaft beitragen. Dabei liegt uns wiederum die Förderung des Verständnisses zwischen Behinderten und Nichtbehinderten am Herzen.
Darüber hinaus engagieren wir uns auf dem Bildungssektor. Wir bieten Projekte für Menschen aller Altersgruppen in den Bereichen Berufsorientierung, Berufsvorbereitung, Arbeitsmarktintegration sowie Aus- und Weiterbildung an. Daran nehmen auch zahlreiche junge Leute mit Migrationshintergrund teil.

Warum haben Sie das Einsteigerseminar besucht?

Baumann: Wir haben uns entschlossen, eine europäische Freiwillige aufzunehmen. Als Sendeorganisation sind wir schon seit geraumer Zeit aktiv und wollen nun den nächsten Schritt unternehmen. Idealerweise suchen wir zur Unterstützung unserer Arbeit eine Frau mit einem anderen kulturellen Hintergrund. Da 90 Prozent der von uns betreuten Migrantinnen türkischer Herkunft sind, war es logisch, dass wir beide aufeinander zugegangen sind.

Haben Sie schon das weitere Vorgehen abgestimmt?

Tiryaki: Ich habe eine ganz bestimmte Person im Auge: Sie bringt eine gewisse Qualifikation und Lebenserfahrung mit. Davon können die von Frau Baumann und ihrem Team in Trier betreuten Migrantinnen sicherlich profitieren. Andererseits kann unsere potenzielle Freiwillige in Deutschland eine neue Sprache lernen und ihre künftige berufliche Perspektive verbessern. Alle Beteiligten können bei diesem Austausch somit viel gewinnen.

Baumann: Wir glauben, dass wir jetzt alles unverzüglich in die Wege leiten können. Möglicherweise kann die Freiwillige aus Trabzon ihren Dienst in Trier bereits am ersten Mai 2010 antreten.

So hat die Veranstaltung in Bonn Ihrem Anliegen entscheidend geholfen. 

Tiryaki: Das persönliche Kennenlernen der Vertreterin der Partnerorganisation hat sowohl Vertrauen geschaffen als auch den Prozess beschleunigt. Es hat alles perfekt gepasst. Davon konnte man nicht unbedingt ausgehen. Darüber hinaus hat das Seminar aber auch viele offene Fragen beantwortet. Wir fühlen uns nun bestens gerüstet für den Europäischen Freiwilligendienst.

(MS)

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