28.02.2012

EuroPeers evaluiert

Seit 2005 existieren die EuroPeers. Seitdem wurden in Trainings ca. 450 ehemalige TeilnehmerInnen des Programms JUGEND IN AKTION von JUGEND für Europa geschult, die über 700 Aktionen zum Thema "Jugend und Europa" organisiert und durchgeführt haben. Zeit, einmal die Wirkungen der EuroPeers in Deutschland zu beleuchten und Perspektiven für das Projekt herauszuarbeiten.

Im Rahmen einer Evaluation wurde das Projekt von September 2011 bis Februar 2012 ausgewertet. An der der Online-Befragung haben 92 EuroPeers teilgenommen. Es wurden weitere qualitative Interviews mit EuroPeers sowie mit Fachkräften geführt, die mit EuroPeers arbeiten bzw. diese für Veranstaltungen angefragt haben.

Einige Ergebnisse

EuroPeers engagieren sich ehrenamtlich. Ihre Veranstaltungen tragen sich größtenteils ohne Ko-Finanzierung. Die Gründe, warum sich EuroPeers engagieren, gehen dabei über die reine Informationsweitergabe hinaus.

EuroPeers wollen:

  • Aufmerksamkeit bei Jugendlichen wecken für europäische Förderangebote,
  • Mut, (Welt-)Offenheit und Lebensfreude stärken,
  • Jugendliche für gesellschaftliches Engagement / gesellschaftliche Partizipation sensibilisieren,
  • ihre Erfahrungen mit Europa weitergeben und die europäische Bürgerschaft stärken,
  • die Chance der erlebbaren kulturellen Vielfalt zeigen,
  • zur kritischen Reflexion der EU-Politik anregen.

Im Durchschnitt führt ein EuroPeer 4,6 Veranstaltungen durch. Mehr als 1/3 der EuroPeers ist bis zu drei Jahre aktiv und 12,8 % sogar bis zu fünf Jahren.

EuroPeers erreichen Einrichtungen der formalen und der non-formalen Bildung wie Schulen, Jugendzentren oder auch Berufsinformationszentren. Die Bandbreite der EuroPeer-Aktionen reicht von Informationsveranstaltungen bis hin zu kreativen Straßenaktionen.

94 % der befragten aktiven EuroPeers sagen, ihr Engagement hat einen Nutzen für ihre persönliche Entwicklung. 72 % sagen, ihr Engagement hat einen Nutzen für ihre berufliche Entwicklung.

Bewertung

Die Evaluation sieht die EuroPeers als „beachtenswertes Projekt im Kontext von Peer-Education [...]. [...] Das EuroPeer-Netzwerk bietet engagierten jungen Menschen gerade nach der Teilnahme am Programm JUGEND IN AKTION Möglichkeiten, in Kontakt mit Europa zu bleiben, Chancen der Ehemaligenstrukturen selbstbestimmt zu nutzen und weitere Lernerfahrungen mit einem Zugewinn an Schlüsselkompetenzen zu machen.“

Die Evaluation gibt die Empfehlung, EuroPeers – wenn möglich – europaweit umzusetzen: "Die aktive Teilhabe an dem Projekt in Deutschland hat gezeigt, dass es genug individuellen Handlungsspielraum und Voraussetzungen bietet, um in anderen Ländern Zuspruch und Interesse von unterschiedlichen Stakeholdern zu finden." Außerdem würde sich durch die europaweite Umsetzung "eine stärkere europäische Sichtbarwerdung von JUGEND IN AKTION abzeichnen." Eine erste internationale Schulung findet im März 2012 in Luxemburg statt.

Weiteres Potential liegt im Erreichen von benachteiligten Jugendlichen. EuroPeers selber wünschen sich außerdem einen noch aktiveren Austausch im EuroPeer-Netzwerk. Hier könnten weitere Synergieeffekte erzielt werden.

Die gemeinsamen Anstrengungen von den am Projekt beteiligten Akteuren haben sich bezahlt gemacht: "Durch das Engagement [...] der Nationalagentur und der EuroPeers hat sich in sechs Jahren Projektlaufzeit eine rasche Entwicklung vollzogen, die die öffentliche Sichtbarkeit enorm vergrößert hat.“

Das gesamte EuroPeer-Konzept mitsamt den Schulungsinhalten wird als äußerst positiv betrachtet. Die Schulungen erreichen eine Zufriedenheit von über 90 %.

Hintergrund

EuroPeers sind junge Menschen, die mit dem EU-Programm JUGEND IN AKTION aktiv waren und ihre Erfahrungen an andere Jugendliche weitergeben möchten.

Sie gehen in Schulen, Jugendclubs oder Fußgängerzonen, um Jugendlichen von ihren Erfahrungen mit Europa zu erzählen. Sie informieren über das Programm JUGEND IN AKTION sowie über andere Mobilitätsprogramme und gestalten Workshops, Schulstunden oder Ausstellungen zum Thema Europa.

JUGEND für Europa entwickelte das Projekt "EuroPeers" im Jahr 2005. Inzwischen sind die EuroPeers zu einem festen Bestandteil der Umsetzung des Programms JUGEND IN AKTION in Deutschland und darüber hinaus geworden.

Gefördert wird es durch das EU-Programm JUGEND IN AKTION. Unterstützt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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Weitere Informationen zu den EuroPeers gibt es unter www.europeers.de.

Den Evaluationsbericht finden Sie hier...

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