25.10.2012

Studie zu den Lernerfolgen von JUGEND IN AKTION

JUGEND IN AKTION fördert Partizipation und aktive Bürgerschaft sowie die Weltoffenheit von Organisationen – so eine aktuelle Studie der Universität Innsbruck.

Bürgerkompetenz auf der ganzen Linie – so könnte man die Ergebnisse der Studie zusammenfassen, die die unmittelbaren Effekte von JUGEND IN AKTION auf die Teilnehmenden, aber auch auf die beteiligten Organisationen und das lokale Umfeld, untersuchte.

Die Studie, für die 3.470 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und 1.215 Projektleitungen befragt wurden, wurde im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts RAY (Research-based Analysis and Monitoring of the Youth in Action Programme) erstellt, das mit Hilfe der Nationalagenturen von 15 Programmländern seit 2008 das Programm evaluiert.

Erkenntnisse

Die wichtigste Erkenntnisse sind:

  • aufs Individuum bezogen

    Interpersonale, soziale und interkulturelle Kompetenzen sowie Sprachkenntnisse werden sowohl bei Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch Projektleitungen gefördert. Eine Teilnahme am Programm, so die Forscherinnen und Forscher stärkt alle Europäischen Schlüsselkompetenzen für Lebenslanges Lernen – zum Beispiel auch Unternehmergeist oder Lernkompetenz (Lernen zu lernen).

  • auf Organisationen bezogen

    Projektleitungen berichten, dass sie von einer Teilnahme am Programm vielfältig profitieren. Nicht zuletzt glauben viele, dass sich ihre Berufschancen durch die Organisation europäischer Projekte verbessert haben.
    Gleichzeitig hat die Durchführung eines von JUGEND IN AKTION geförderten Projektes Wirkungen auf die Organisationen. Sie werden internationaler und fühlen sich mehr als zuvor verpflichtet, Partizipation und aktive Bürgerschaft auch mit ihren anderen Aktivitäten zu fördern. Träger von JiA-Maßnahmen würden so zu "lernenden Organisationen“, so die Studie.

  • auf Inklusion bezogen

    Auf der einen Seite gibt es die Gruppe der Jugendlichen, die gut ausgebildet, in Arbeit oder Freiwilligentätigkeiten sind. Und es gibt die Gruppe derjenigen, die das Programm besonders ansprechen will: Junge benachteiligte Menschen, die mit Hindernissen in Bildung, Arbeit, Mobilität und Teilhabe zu kämpfen haben.
    Obwohl nach einschlägigen Indikatoren gefragt wurde, mögen die Forscher die Größe dieser Gruppe kaum einschätzen: Wer ist oder fühlt sich benachteiligt? Immerhin rechnen sich 20 bis 30 % der Teilnehmenden selbst dazu.

  • auf Zuschnitt und Dauer bezogen

    Kritisch beschäftigt sich die Studie mit den einzelnen Aktionen des derzeitigen Jugendprogramms. Hier gibt es deutliche Unterschiede in Effektivität und Effizienz. "Allrounder" wie Jugendbegegnungen und Trainings- und Netzwerkprojekte schneiden am besten ab. Sie haben die deutlichsten Effekte in Bezug auf Breite und Intensität. "Spezialisten" wie Jugenddemokratieprojekte oder Projekte des Strukturierten Dialogs fördern dagegen nur einige wenige Effekte und auch nicht in einer vergleichbaren Intensität wie die Allrounder.

Nicht alles rosig

Auch wenn die Ergebnisse durchweg positiv sind: Es ist nicht alles rosig. Viele der an europäischen Projekten beteiligten Organisationen und Mitarbeiter leiden unter Ressourcenmangel – prekäre Arbeitsverhältnisse und eine mangelnde Absicherung in der Regelarbeit zuhause sind die Folgen.

Das Programm JUGEND IN AKTION wird auch weiterhin bis 2013 von RAY begleitet werden. Der vorliegende Bericht ist bisher der zweite und umfasst Daten, die zwischen November 2010 und Mai 2011 erhoben wurden.

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Den englischsprachigen RAY-Bericht finden Sie hier...

Eine deutschsprachige Zusammenfassung erhalten Sie hier...