03.12.2012
"Was geht?!" - Werkstatt für Jugendbeteiligung und Jugendpolitik
Katja Sittart (19) und Bekir Deliktas (20) absolvieren ein Freiwilliges Politisches Jahr bei der Städteregion Aachen. Sie sind seit August dabei und haben noch viel vor sich: Die beiden übernehmen die Organisation von "Was geht?!", einer Werkstatt für Jugendbeteiligung und Jugendpolitik. JUGEND IN AKTION fördert das Projekt über die Aktion 1.3.
Ein Interview von Anna Kohn im Rahmen des internationalen Seminars "Re-Thinking Youth Participation" in Bonn.
Was passiert bei "Was geht!?"
Bekir: Es geht vor allem darum, wie man sich als Jugendlicher in der Städteregion politisch und auch gesellschaftlich einbringen kann.
Katja: Dazu gibt es verschiedene Aktionen: Einmal den "Markt der Möglichkeiten", wo sich die politischen Fraktionen und unterschiedliche Organisationen vorstellen können. Dann gibt es Workshops, und dann gibt es noch die "Arena": Da können die Jugendlichen direkt mit Politikern aus dem Umkreis debattieren oder Fragen stellen.
Worum geht es in den Workshops?
Katja: Das ist ganz unterschiedlich. Letztes Jahr gab es zum Beispiel Workshops zum Thema "Aktiv gegen Rechts" oder zu "Datenschutz und der Medienwelt". Vor allem geht es darum, den Jugendlichen zu zeigen, welche Möglichkeiten sie überhaupt haben, sich einzubringen. Das muss nicht unbedingt immer einen politischen Schwerpunkt haben – gerade bei den Workshops geht es generell darum, wie man aktiv handeln kann.
Zum Beispiel?
Katja: Letztes Jahr hatten wir den Workshop "Rap for Respect". Die Jugendlichen konnten dabei selbst einen Rap schreiben – und diese andere Art, sich auszudrücken, kam super an.
Wie sieht es aus mit der internationalen Zusammenarbeit? Ihr sitzt ja in Aachen, also im Dreiländereck.
Katja: "Was geht?!" richtet sich eher an Jugendliche aus der Städteregion, weil die Veranstaltungen auch auf Deutsch sind. Die Workshopthemen sind sicher länderübergreifend, aber generell geht es eher um die Region.
Bekir: Aber das Tolle dieses Jahr ist, dass wir einen Projektpartner in der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien in der Stadt Eupen haben, und die werden im Frühjahr 2013 die gleiche Aktion machen wie wir sonst – ein belgisches "Was geht?!". Wir sind gespannt, wie das dort ablaufen wird.
Wie sieht euer Alltag aus, um "Was geht?!" ins Rollen zu bringen?
Katja: Viel Organisatorisches: Wir müssen den Termin festlegen und die Räumlichkeiten buchen. Und wir machen uns Gedanken, welche Workshops wir haben möchten. Da profitieren wir natürlich auch von den Erfahrungen in den Vorjahren: Was kam gut an, was hat noch gefehlt und so weiter Geplant wird das Ganze von unserem Arbeitskreis – da sind Vertreter aus den Jugendorganisationen der Fraktionen dabei, und auch die Bezirksschülervertretung.
Bekir: Wir machen aber neben "Was geht?!" auch noch andere Sachen: Zu Beginn des Jahres hat die SPD-Fraktion zum Beispiel ein Jugendparlament gefordert, und bei der Umsetzung sind wir auch mit dabei.
Wart ihr denn selbst immer schon aktiv, also in der Schülervertretung oder auf andere Weise?
Katja: (lacht) Ich nicht – aber er schon.
Bekir: Ich bin seit fünf Jahren an meiner Schule in der Schülervertretung und Vorsitzender der Schülervertretung gewesen. Seit zwei Jahren bin ich im Vorstand der Bezirksschülervertretung, und seit Juni diesen Jahres auch Bezirksschülersprecher der Städteregion Aachen.
Katja: Aber nur weil ich selbst nicht dabei war, heißt das für mich nicht, dass mich diese Teilnahme nicht interessiert. Bei uns an der Schule gab es einfach schon oft eingespielte Teams, die dafür kandidiert haben. Jugendpartizipation ist für mich trotzdem sehr wichtig.
Und was bedeutet das dann für dich – "Jugendpartizipation"?
Katja: Der Begriff ist natürlich sehr weitläufig – ich finde, es gibt so viele verschiedene Facetten davon, dass man das gar nicht auf eine Definition reduzieren kann. Bei unserer Arbeit bedeutet Jugendpartizipation, dass wir Jugendliche aufklären können, welche Möglichkeiten sie haben, sich in der Politik und in der Gesellschaft zu beteiligen.
Bekir: Die Beteiligung eines jugendlichen Individuums am Mitleben von allen – um es mal kurz und knapp auszudrücken.
Ihr habt also ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht – wie klappt denn eure Zusammenarbeit?
Bekir: Das A und O sind wirklich Absprachen. Manchmal ist Katja nicht da, manchmal ich nicht, dann sagen wir uns Bescheid, was in der Zwischenzeit passiert ist.
Katja: Arbeitsteilung ist auch wichtig. Wenn es wirklich mal viel ist, dann teilen wir uns die Arbeit. Hier legt keiner die Füße hoch, während der andere in die Tasten hämmert.
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Mehr zum Projekt "Was geht?!" erfahren Sie auf der Seite der Städteregion Aachen...
Einen Bericht über das Seminar "Re-Thinking Youth Participation" finden Sie hier...
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