12.12.2013

Oslo, Oslo, wir fliegen nach Oslo

Vor einigen Jahren schon hatten wir eine Vision: ein europäisches Netzwerk der EuroPeers. Denn in ganz Europa gibt es sie: junge Menschen, die Erfahrungen mit JUGEND IN AKTION gemacht haben, und den Drang verspüren, diese mit anderen Jugendlichen zu teilen. Nun schulten zwei EuroPeers aus Deutschland die ersten EuroPeers aus Norwegen. Ein Bericht von Sabrina Apitz und Mustafa Eren

Aus der Vision entwickelten sich in den letzten zwei Jahren erste konkrete Schritte: Wir tüftelten an Ideen, "netzwerkten" und repräsentierten unser Netzwerk auf verschiedenen Ebenen. Eine erste deutschsprachige internationale Schulung fand 2012 im Gastgeberland Luxemburg statt. Es gibt aktive EuroPeers neben Deutschland auch in Österreich, Luxemburg und den Niederlanden. In anderen Ländern, wie Polen, gibt es ähnliche Peer-to-Peer-Ansätze.

Im Mai diesen Jahres bot sich im Rahmen von "Building Tomorrow's Europe“, der Konferenz von JUGEND für Europa zur europäischen Jugendarbeit und Jugendpolitik, erneut die Chance, das EuroPeer-Netzwerk einem europäischen Fachpublikum anschaulich zu präsentieren. Mit Erfolg! Eine Vertreterin der norwegischen Nationalagentur Aktiv Ungdom war von dem EuroPeer-Projekt begeistert und zeigte Interesse, ein solches Peer-to-Peer Netzwerk auch in Norwegen aufzubauen.

EuroPeers als Modell für Norwegen

Nach der Konferenz nahm sie Kontakt zu JUGEND für Europa auf und fragte zwei EuroPeer-Teamer_innen für eine zweitägige komprimierte Schulung im Rahmen ihres jährlichen Netzwerk-Evaluationstreffens am 18. und 19. November an! Und so flogen wir am 17. November nach Oslo, um vorerst Linn Landmark, eine norwegische Trainerin, für die Vorbereitung zu treffen. Schon zuvor standen wir mit ihr und der norwegischen Nationalagentur in regem E-Mail-Kontakt, um Anreise, Programm und Material zu klären.

Am Montag morgen trafen die Akteure des Aktiv Ungdom Netzwerkes ein, darunter auch die für uns zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten zukünftigen EuroPeers! Im Laufe des Vormittags stellten wir uns und unseren EuroPeer-Workshop vor. Am Nachmittag war es dann soweit, wir waren gespannt, wer sich alles in unserem Raum versammeln wird. Die Gruppe war kleiner als erwartet, aber sehr  motiviert.

Nach einem kurzen Kennenlernen sowie Austauschen der persönlichen und beruflichen Erfahrungen mit Europa, wollten wir an diesem ersten Tag vor allem klären, wer und was sind die EuroPeers? Und so berichteten wir, warum und seit wann es uns gibt, wie man EuroPeer wird und wie unser Netzwerk funktioniert. Alles sehr anschaulich, mit vielen Veranstaltungsbeispielen und dem Elan der EuroPeers. Die rege Fragerunde im Anschluss machte deutlich, dass die Idee, ein solches Netzwerk auch in Norwegen aufzubauen, auf großes Interesse stieß.

Konkrete Projektplanung

Am zweiten Tag wollten wir herausfinden, welche der Erfahrungen, die unsere Teilnehmer_innen mit Europa gemacht haben, besonders wertvoll sind, und welche davon sie an andere jungen Menschen weitergeben möchten. Und vor allem, was motiviert sie dabei? In einer kleinen Beratungssituation konnten sie sich dann selbst ausprobieren: wen habe ich vor mir, was sucht dieser junge Mensch, welche Mobilitätsmöglichkeit würde auf ihn/sie passen und was möchte ich ihm/ihr persönlich mitgeben?

Anhand von Fallbespielen lernten die Teilnehmer_innen den Europäischen Freiwilligendienst, die Jugendbegegnungen und die Transnationalen Jugendinitiativen als Teile des Programms Erasmus+ JUGEND IN AKTION näher kennen. In der anschließenden Fragerunde hatten wir unsere Experten direkt vor Ort: drei Vertreter_innen von Aktiv Ungdom, die uns auch den restlichen Tag noch begleiteten und so auch ihrerseits das Interesse an einem EuroPeer-Netzwerk in Norwegen deutlich machten.

Kurz vor dem Mittagessen trafen unsere Teilnehmer_innen auf die lokalen Akteure in Norwegen, mit denen eine zukünftige Zusammenarbeit auf regionaler Ebene denkbar ist. Nach der Stärkung ging es an die konkrete Projektplanung! Nach kurzer Einführung ins Projektmanagement teilte sich das Plenum in drei Gruppen nach selbst gewählten Interessen: Aktionen im öffentlichen Raum, Veranstaltungen an Schulen und Universitäten sowie Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren der Jugendarbeit und Jugendeinrichtungen.

Nach kurzer Projektpräsentation gab es eine Abschlussrunde im Kreis, gemeinsam mit der norwegischen Nationalagentur, in dem nächste konkrete Schritte besprochen und Fragen beantwortet wurden. In Kürze soll es einen EuroPeer-Flyer auf norwegisch geben, auf der Internationalen Schulung im Mai/Juni 2014 in Bonn werden auch norwegische Jugendliche dabei sein und auch in Norwegen könnte sich eine Gastgeberschaft für eine der nächsten internationalen Schulung vorstellen. Die norwegische Nationalagentur hat bereits eine Webseite mit den ersten EuroPeer-Profilen eingerichtet:  http://www.aktivungdom.eu/europeers/.

Es waren aufregende drei Tage in Oslo, und toll, live dabei zu sein, wenn unser Netzwerk wächst. Wir dürfen gespannt sein, was uns im nächsten Jahr erwartet und werden sie auf jeden Fall weiter unterstützen: unsere Vision vom europäischen Netzwerk der EuroPeers.

(Sabrina Apitz und Mustafa Eren)

Kommentare

    Bislang gibt es zu diesem Beitrag noch keine Kommentare.

    Kommentar hinzufügen

    Wenn Sie sich einloggen, können Sie einen Kommentar verfassen.